Möglichkeit einer stärkeren Zusammenarbeit ausgelotet

Sanitätsbetrieb trifft Vertreter von Federfarma Südtirol

Montag, 06. Februar 2017 | 19:01 Uhr

Bozen – In Südtirol sind über 100 Apotheken tätig. In der Umsetzung des neuen Landesgesundheitsplanes, der eine Stärkung der Versorgung vor Ort vorsieht, können diese eine wichtige Rolle einnehmen. Über Möglichkeiten einer noch stärkeren Zusammenarbeit zu konkreten Themen tauschten sich am vergangenen Freitag Vertreter des Sanitätsbetriebes und der Apothekenvereinigung Federfarma Südtirol aus.

Eine konkrete Zusammenarbeit gibt es bereits jetzt in der elektronischen Verschreibung von Medikamenten. Diese ist im vergangenen Jahr angelaufen und funktioniert mittlerweile sehr gut. Künftig soll auch die elektronische Verschreibung von Heilbehelfen folgen. Eine besonders wichtige Dienstleistung in naher Zukunft wird weiters die Vormerkung von fachärztlichen und instrumentaldiagnostischen Leistungen sein, die die Apotheken im Auftrag von älteren und gebrechlichen Menschen durchführen. Der Sanitätsbetrieb plant bekanntlich bereits in diesem Jahr die Einführung der Online-Vormerkung und Befund-Ausgabe von radiologischen Leistungen.

Die Vertreter der Apotheker schlagen zudem auch die Anschaffung einer landesweit einheitlichen Plattform für die Verteilung von Heilbehelfen vor. Diese webbasierten Systeme sind schon in anderen Regionen Italiens im Einsatz und würden sowohl für den Sanitätsbetrieb als auch die Apotheken die Bürokratie-Last verringern und die Effizienz erhöhen. Generaldirektor Thomas Schael erläuterte, dass die Anschaffung eines dieser Systeme im EDV-Masterplan vorgesehen ist.

Interesse besteht auch auf beiden Seiten an der Zusammenarbeit im Bereich der Diabetiker-Betreuung sowie der Versorgung von Inkontinenz-Kranken. Die Vertreter von Federfarma erklärten sich bereit, sich noch mehr in die Betreuungsprozesse des Sanitätsbetriebes einzubringen. So könnten in naher Zukunft beispielsweise chronisch Kranke in der kontinuierlichen Überwachung des Gesundheitszustandes und zur Unterstützung der Umsetzung der Therapiepläne stärker begleitet werden. Die Ergebnisse dieses Arbeitstisches werden mit dem Ressort für Gesundheit abgestimmt. Geplant ist auch die Einbeziehung der Patientenschutz-Organisationen und sowie jene der internen Fachkräfte.

Besprochen wurde auch die Erfahrung mit Federfarma im Piemont, die förderlich für ein aktuelles Projekt der Zusammenarbeit ist. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb beschreitet nämlich in der Anschaffung von Heilbehelfen für die Diabetiker-Betreuung innovative Wege. Gemeinsam mit der Region Piemont wird eine Ausschreibung für die Anschaffung von Blutzucker-Messgeräten, Stechhilfen, Lanzetten und Testtreifen durchgeführt.

Am Treffen vom vergangenen Freitag haben der Präsident und Vizepräsident von Federfarma Südtirol Matteo Paolo Bonvicini und Paul Zelger, der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes Thomas Schael, die Direktorin der Pharmazeutischen Dienstes im Gesundheitsbezirk Meran Barbara Battistini, der Direktor des Amtes für klinische und strategische Entwicklung Luca Armanaschi und dessen Mitarbeiterin Katia Sangermano teilgenommen.

Details zur gemeinsamen Ausschreibung mit Piemont: http://www.scr.piemonte.it/cms/media/files/comunicati/nota%20stampa%20glucometri%201_02_2017.pdf

Von: mk

Bezirk: Bozen