Von: luk
Bozen – Südtirols Frächter laufen weiterhin Sturm gegen das sektorale Fahrverbot, das am 1. November in Kraft treten soll. Aufgrund des starken Gegenwindes vonseiten der Wirtschaftstreibenden will nun die Tiroler Landesregierung mit einem Kompromiss gegenlenken. „Das ist kein Kompromiss, sondern bereits die Regel“, unterstreicht allerdings der Obmann der Warentransporteure im lvh, Elmar Morandell.
Schadstoffarme Lkw der Euroklasse VI sollen vorerst unbefristet auf der Transitstrecke zirkulieren dürfen, so der sogenannte „Vorschlag der Vernunft“ vonseiten der Tiroler Landesregierung.
In den Augen des Südtiroler Frächterobmanns Elmar Morandell handelt es sich eher um eine Augenauswischerei. „Lkw der Euroklasse VI sind gesetzlich bereits vom sektoralen Fahrverbot ausgenommen, wie kann man jetzt von einem Kompromiss sprechen und vor allem von einem bisher nicht geplanten Zwischenschritt?“, zeigt sich Morandell verärgert.
Vielmehr sollte man alternative und langfristige Lösungen anstreben, die nicht schädlich für die Wirtschaft sind. Morandell denkt konkret an ein ähnliches System wie das der Mautgebühren: „Grundsätzlich sollte das Prinzip gelten: Wer verschmutzt, zahlt. So werden zum Beispiel aufgrund der zunehmenden Mautkosten im Jahr 2017 auf der Autobahnstrecke zwischen Innsbruck und Kufstein voraussichtlich keine „alten Stinker“ mehr zu finden sein. Die Brennerautobahn A13 sprich das Verkehrsstück zwischen Brenner und Innsbruck gilt als Sondermautstrecke: Schadstoffreiche Lkws werden mit einer teureren Eurovignette bestraft“, so Morandell.
Gleichzeitig macht Morandell auch auf die „kleinen Stinker“ aufmerksam: „Man sollte nie vergessen, dass auch Pkw die Umwelt verschmutzen. Insofern sollten auch diese zur Kasse gebeten werden.“
Südtirols Frächter im lvh sind überzeugt, dass das sektorale Fahrverbot nur ein psychologisches Beruhigungsinstrument sei, nicht aber die wahre Lösung für die Luftverschmutzung. „Die Anzahl der Transitfahrten durch Tirol werden dadurch nicht reduziert, da die RoLa nur bis Wörgl geht und die Messstelle unmittelbar danach Richtung Norden positioniert ist, d.h. die Schadstoffe können auf dieser Strecke gar nicht reduziert werden“, betont Morandell.