Von: Ivd
Sterzing – In ihrer letzten Sitzung stellten die Mitglieder des Landesausschusses der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund das Thema „Seniorenbeiräte in den Gemeinden“ in den Mittelpunkt. Dafür trafen sie sich mit Christine Eisendle Recla und Ruth Achammer Jäger, die sich in Sterzing für die Senioren stark machen.
„Mit dem Landesgesetz ,Aktives Altern‘ hat die Südtiroler Landesregierung im Jahr 2022 die Seniorenbeiräte in den Gemeinden verpflichtend eingeführt. Das heißt, dass es in jeder Gemeinde im Land einen solchen Beirat geben und dass dieser auch tätig sein muss“, erinnerte Theresia Agreiter Larcher, die Landespräsidentin der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund, am Beginn des Treffens.
„Jetzt, nachdem die Gemeinderatswahlen geschlagen sind, werden wir als Vereinigung mitverfolgen, wie es in den Orten in der Praxis aussieht. Eine starke Vertretung der älteren Generation ist uns nämlich sehr wichtig! Um unsere Ortsgruppen dahingehend beraten zu können, haben wir den heutigen Austausch organisiert, um aus erster Hand alles über die Seniorenbeiräte zu erfahren“, führte die Landespräsidentin weiters aus.
Lobby für Senioren
Die Stadträtin Christine Eisendle Recla und die Präsidentin des Seniorengemeinderates Ruth Achammer Jäger schilderten, dass es in Sterzing ebenso wie in Bruneck einen Seniorengemeinderat gibt.
Vom Seniorenbeirat unterscheidet sich der Seniorengemeinderat zwar formell, jedoch nicht inhaltlich. „Es handelt sich immer um ein parteiunabhängiges Gremium zur Unterstützung der Anliegen und Bedürfnisse der Senioren sowie zur Stärkung der gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Teilhabe und Vertretung dieser Bevölkerungsgruppe“, so die beiden Vertreterinnen.
Der erste Schritt ist der Seniorenbeirat. Die Senioren von Sterzing haben sich jedoch auch für einen Seniorengemeinderat stark gemacht. Wichtig ist, dass das Gremium stets repräsentativ besetzt ist und so die unterschiedlichen Senioren innerhalb einer Gemeinde vertreten kann.
Von Sitzgelegenheit bis Seniorenmensa
Im Seniorenbeirat beziehungsweise Seniorengemeinderat steht das Ziel, einen Ort seniorenfreundlich(er) zu gestalten, an oberster Stelle. Hier werden Themen besprochen, die für jüngere Menschen weniger relevant sind. „Auf den ersten Blick erscheinen die Maßnahmen daher vielleicht oft unwichtig, aber für die älteren Menschen haben sie eine große Wirkung. So geht es beispielsweise um die Anpassung von Buslinien und um Sitzgelegenheiten und Barrierefreiheit auf Fußwegen, aber mitunter auch um spezielle Angebote wie Seniorenmensen und Seniorenwohnungen“, erklärte Eisendle. „Besonders freuen wir uns in Sterzing über unsere Seniorenmensa, die wir als Seniorengemeinderat auf die Beine gestellt haben und die sich mittlerweile großer Beliebtheit erfreut“, ergänzte Achammer.
Was die beiden außerdem sehr freut, ist, dass sie mittlerweile ein fixer Ansprechpartner für die älteren Menschen geworden sind. „Die Senioren kommen mit ihren Anliegen zu uns. Im Seniorengemeinderat besprechen wir sie dann und Christine gibt sie schließlich an die Gemeindeverwaltung weiter. So funktioniert die Zusammenarbeit sehr gut“, erzählte Achammer.
Gemeinsam statt einsam
Die Gruppe der Senioren ist mittlerweile überall sehr groß. In Sterzing sind beispielsweise rund 20 Prozent der Einwohner über 60 Jahre alt.
„Daher ist es umso wichtiger, dass die Senioren auch auf sich selbst schauen. Häufig ist diese Altersgruppe nämlich zu zufrieden und zu bescheiden. Aber sie haben dieses Land aufgebaut und es steht ihnen zu, dass sie gehört werden“, so Eisendle.
„Unser Leitspruch lautet, Gemeinsam statt einsam‘ und damit haben wir schon vieles erreichen können. Wenn alle, die Senioren selbst, der Seniorenbeirat bzw. Seniorengemeinderat und vor allem die beziehungsweise der zuständige Referentin bzw. Referent mit den Gemeinderatsmitgliedern gut zusammenarbeiten, kann man wirklich vieles bewirken“, meinte Achammer abschließend.
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