„Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt verschärfen sich“

SGB: Endlich mehr Zusatzverträge

Freitag, 10. November 2023 | 16:38 Uhr

Bozen – In Bezug auf die heute veröffentlichte ASTAT-Studie zu den abhängig Beschäftigten und den Entlohnungen in der Privatwirtschaft in Südtirol, aus der eine sinkende Reallohnentwicklung im Zeitraum von 2016 bis 2021 und eine leichte Zunahme der Ungleichheit zwischen den Einkommensgruppen hervorgehen, ist es aus Sicht des SGBCISL unerlässlich, dass in Südtirol endlich mehr Zusatzverträge abgeschlossen werden.

„Die Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt verschärfen sich, viele kommen im Hochpreisland Südtirol mit ihrem Einkommen nicht über die Runden, die Preissteigerungen treffen besonders die Schwächeren. Es ist deshalb höchste Zeit, die zweite Verhandlungsebene in Südtirol weiterzubringen. Kollektivverträge müssen stabile Beschäftigung, soziale Absicherungen und vor allem höhere Löhne bringen. Gerade in Südtirol besteht, was die Zusatzverträge anbelangt, in vielen Sektoren großer Nachholbedarf. Es ist höchst an der Zeit, neue Abkommen abzuschließen, die territoriale Lohnerhöhungen vorsehen“, so SGBCISL-Generalsekretärin Donatella Califano. „Leider haben einige Arbeitgeberverbände bei den Treffen der letzten Wochen keine entsprechende Bereitschaft gezeigt“, so Califano.

Die Politik müsse ihrerseits die Verhandlungen fördern, indem sie Anreize schaffe für jene Betriebe, welche die Kollektivverträge und die lokalen Zusatzverträge der repräsentativsten Gewerkschaften voll einhalten oder neue betriebliche und territoriale Abkommen abschließen, die konkrete Verbesserungen für die Arbeitnehmer bringen, wie das zusätzliche lokale Lohnelement, das die Gewerkschaftsbünde im Juni bei der Großkundgebung gefordert haben. Solche Anreize könnten Beiträge, Steuererleichterungen oder der Zugang zu öffentlichen Aufträgen sein.

 

Von: mk

Bezirk: Bozen