Wer braucht eine neue Lampe?

Signa-Inventar kommt unter den Hammer

Freitag, 05. Januar 2024 | 10:54 Uhr

Von: apa

Die Signa-Pleite ruft jetzt auch Schnäppchenjäger auf den Plan: Sie können im Rahmen einer Versteigerung die prestigeträchtige Inneneinrichtung von Rene Benkos Machtzentrale im Wiener Palais Harrach ersteigern: In den ersten drei Auktionen kommen über 460 Positionen unter den Hammer. Die Zuschläge erfolgen ab 19. Jänner 2024 auf aurena.at. Das Palais soll bis Anfang März 2024 geräumt sein, teilte das Auktionshaus Aurena in einer Aussendung mit.

Mitgesteigert werden kann in jeder Preisklasse: Wer es luxuriös liebt, kann etwa beim aufwendig ausgeführten, gelederten Präsidententisch mit 8 Metern Durchmesser mitbieten. Dazu passend hat das Auktionshaus eine Design-Hängeleuchte und Design-Bürostühle aus Premium-Leder. Ebenfalls im Angebot sind hochwertige Ledersofas, Barhocker und Beistelltische sowie ein Raumteiler in Marmorausführung aus dem Salon. Wer weniger in Benko-Devotionalien investieren möchte, kann etwa bei den Klopapierhaltern und Klobürstenhaltern in Bronze-Optik mitbieten. Aber auch weniger Glamouröses wie eine Signa-Fußmatte, Signa-Kleiderbügel oder Büromaterialien können ersteigert werden.

Die Büroeinrichtungen von Signa-Managern und drei E-Citybikes werden ebenfalls versteigert. Wer zumindest ein Andenken an die geplatzten Träume des Immobilien-Jongleurs haben will, kann bei aufwendig gestalteten Projektbroschüren, Bildern und 3D-Gebäudemodellen von Park Hyatt Vienna und Elbtower mitbieten. Die Objekte können online oder vor Ort bei Terminen mit Anmeldung besichtigt werden. Mitgeboten werden kann ab sofort, die Zuschläge erfolgen am 19. Jänner 2024 beziehungsweise am 2. Februar 2024.

Aber nicht nur die Inneneinrichtung des Palais Harrach wird abgestoßen: Es finden sich auch ein paar Besonderheiten im Fundus der Signa Holding, die jetzt ebenfalls zu Geld gemacht werden sollen, wie aus der Ediktsdatei hervorgeht. Etwa der Nachlass der österreichischen Schauspielerin Hedy Lamarr, nach der das geplante Luxus-Kaufhaus auf der Wiener Mariahilferstraße benannt werden sollte. Der Wert des Nachlasses wird mit 15.000 Euro beziffert. Und in Zürich hat der Sanierungsverwalter drei Uhren der Marke Omega Seamaster Diver im Wert von knapp 17.500 Euro gefunden, die ebenfalls feilgeboten werden. Auch das Anlage- und Umlaufvermögen der Signa Holding im Wiener Palais Ferstl sowie die Innsbrucker Zentrale und deren Einrichtung werden entweder versteigert, als Gesamtpaket oder in Teilpaketen verkauft.

Mit etwas Geduld eröffnen sich eventuell in nächster Zeit weitere Gelegenheiten, günstig einzukaufen oder zu ersteigern. Schließlich hat sich das Finanzamt für Benkos Villa wegen nicht bezahlter Umsatzsteuer ein Pfandrecht eintragen lassen. Und die Immobilie sowie deren Ausstattung haben es durchaus in sich, wie die “Kronen Zeitung” am Freitag berichtete. Die Villa mit 4.427 Quadratmetern Gebäudenutzfläche, rund 785 Quadratmetern Terrassen und knapp 100 Quadratmeter großem Pool hat – inklusive des Abrisses des alten Schlosshotels – rund 60 Mio. Euro gekostet. Die Villa verfügt über ein Heimkino, einen Panikraum und eine Tiefgarage mit rund einem Dutzend Stellplätzen. Sollten die Immobilie und das Inventar versteigert werden, kommen vom Heimkino unter anderem 28 LED-Panele “Samsung The Wall Luxury IW=R (P0.84) Indoor” unter den Hammer. Anschaffungspreis lag bei 270.000 Euro. Gutachter schätzen den Wert der Immobilie derzeit auf 86,6 Mio. Euro, berichtete die “Krone”.