Von: luk
Bozen – Zur Beschleunigung der Verkehrsabfertigung der Brennerautobahn wurden Automatisierungsmaßnahmen bei gleichzeitiger Reduzierung der Bediensteten in den Mauthäuschen forciert. “Technische Probleme bei den automatischen Kassen sind an der Tagesordnung und sorgen vor allem bei Gästen für Unannehmlichkeiten. Die Bediensteten bangen aufgrund der fortschreitenden Automatisierung der Verkehrsabläufe um ihren Arbeitsplatz. Die Verringerung der Beschäftigten in den Mauthäuschen widerspricht auch dem ursprünglichen Versprechen der Politik, als Ausgleich für die Belastungen durch die Autobahn Arbeitsplätze für die Menschen vor Ort zu schaffen. Die Zahl der Mauteinheber in Südtirol ist in den vergangenen Jahren gesunken”, bemängelt Pius Leitner von den Freiheitlichen.
„Im Jahr 2011 – dem Jahr vor der Einführung der automatischen Kassen bei den Autobahnausfahrten – waren 124 Südtiroler mit einem unbefristeten Vertrag als Mauteinheber bei der Brennerautobahn beschäftigt“, hält der ehemalige Regionalratsabgeordnete Pius Leitner in einer Aussendung einleitend fest. „Mittlerweile hat sich die Anzahl der Südtiroler Bediensteten als Mauteinheber auf 107 Personen verringert“, erörtert Leitner und verweist auf die entsprechende Auskunft des Präsidenten der Region Trentino-Südtirol.
„Das Berufsbild des Mauteinhebers scheint für die Zukunft nicht gesichert zu sein. Zwar werden derzeit bei starkem Verkehrsaufkommen auf der Brennerautobahn die Ausfahrten mit automatischer Kasse von einem Mauteinheber bedient, aber der massive Einsatz von modernen Technologien ist Garant für den weiteren Abbau von Arbeitsplätzen“, erläutert Leitner und sieht darin den voranschreitenden Rückbau eines Berufsbilds.
„Automatismen vernichten zusehends Arbeitsplätze und entziehen den Bediensteten die Lebensgrundlage. Viele Berufsbilder werden langsam verschwinden und damit Arbeitsmöglichkeiten vor Ort. Künftig könnten offene Stellen nicht mehr nachbesetzt werden und der Dienst, der vormals von Menschen verrichtet wurde, könnte von Maschinen übernommen werden. Das Fallbeispiel der Brennerautobahn zeigt eine bedenkliche Entwicklung auf“, erklärt Leitner.
Auch die Regionalverwaltung kündet den Mauteinhebern eine düstere Zukunft voraus: „Die Anzahl der Mauteinheber wird aufgrund der bereits vorhandenen Technologien und dem zukünftigen Gebrauch neuer Technologien, auch angesichts der geltenden europäischen Richtlinien, ständig angepasst werden müssen.“