Von: luk
Bozen – Die Sommerprojekte der Jugenddienste sind Lebens- und Erfahrungsräume für Kinder und Jugendliche ebenso wie Wirk- und Werkstätten für junge Menschen. Dieses Jahr haben die Jugenddienste über 12.000 Anmeldungen entgegennehmen können, eine Mammutaufgabe. Die Jugenddienste seien in den letzten Jahren fast flächendeckend in ganz Südtirol zu Kompetenzstellen in der Organisation von Sommerwochen herangewachsen. Die Pandemie zeige vieles deutlich: “Sommerprojekte als Freiräume für junge Menschen sind unabdingbar, die Abwicklung und die Planung dieser wird jedoch immer schwieriger und dies nicht nur in Zusammenhang mit der Pandemie.”
“Was bereits in den vergangenen Jahren von großer Wichtigkeit war, ist es dieses Jahr umso mehr: junge Menschen brauchen gute Angebote im Sommer – auch, um einen Ausgleich zu den belastenden Erfahrungen während dieser Pandemie zu schaffen. Von den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie waren und sind junge Menschen besonders betroffen. Nicht nur die täglichen sozialen Kontakte in der Schule entfielen zum Teil, sondern auch die außerschulischen Freiräume wie etwa die Treffen in Kinder- und Jugendgruppen, in Jugendräumen, verschiedene Freizeit- und Sportaktivitäten. Deshalb ist es den Jugenddiensten dieses Jahr ein besonderes Anliegen, Sommerprojekte anzubieten, die Wirk- und Werkstätten wie auch Lebens- und Erfahrungsräume für Kinder, Jugendliche und junge Menschen sind”, so die Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste,
Junge Menschen im Fokus – als Teilnehmenden und als Sommerbetreuer
“Junge Menschen haben das Recht auf eine positive Entwicklung – dafür braucht es Beziehung und Begleitung und diese erhalten junge Menschen in den Sommerprojekten gleich in zweifacher Weise. Insgesamt haben die Jugenddienste bisher knapp 12.000 Anmeldungen für Sommerwochen entgegengenommen. Kleinkinder bis sechs Jahren, Grund- und Mittelschüler, junge Erwachsene, Teilnehmende mit Beeinträchtigung, Jugendliche, die an Übernachtungsprojekten teilnehmen oder tagtäglich nach einem bunten Programm nach Hause radeln und viele mehr werden von den Jugenddiensten im Rahmen der Sommerprojekte begleitet. Neben den Teilnehmenden stehen auch die über 550 jungen Sommerbetreuer der Jugenddienste im Fokus. Junge Menschen erhalten die Möglichkeit als Sommerbetreuer der Jugenddienste aktiv zu sein. Dies bedeutet vielleicht zum ersten Mal eigenes Geld zu verdienen, aber auch berufliche Erfahrungen zu machen und Verantwortung zu übernehmen wie auch Kompetenzen zu erwerben – sehr wichtige Aspekte für junge Menschen”, heißt es weiter.
Sommerprojekte: Bezugspunkte vor Ort
Die Sommerprojekte der Jugenddienste seien auch eine Entlastung und Unterstützung für Familien. Die Programme laufen mit Unterstützung und in Absprache mit den Gemeinden, in Kooperation mit den verschiedenen lokalen Vereinen und Institutionen ab und sind vor Ort wichtige Bezugspunkte. Die Schwerpunkte werden lokal unterschiedlich gesetzt, ebenso unterscheidet sich die Anzahl der Angebote von Ort zu Ort wie auch die Zielgruppen bzw. die Anzahl der Angebotswochen.
Die Nachfrage ist groß – ebenso die Herausforderungen
Die Nachfrage ist groß, mehrere hundert Wochen/Sommerprojekte werden von den Jugenddiensten mit höchster Professionalität geplant und abgewickelt. Eine Herausforderung – insbesondere in einer Zeit, in der es kaum Planungssicherheit gibt. “Die heurige Durchführung der Sommerprojekte ist einerseits durch die Professionalität und Erfahrung, die sich die Jugenddienste in den letzten Jahren angeeignet haben, die verschiedenen erarbeiteten (Sicherheits)Konzepte, aber auch durch die große Flexibilität, Kreativität und dem Herzensanliegen, jungen Menschen zur Seite zu stehen, möglich. Mittels hohen Engagements und großer Professionalität wird Unmögliches möglich gemacht, zum Wohle der jungen Menschen”, so die Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste.
Viele Unsicherheiten und Fragezeichen
Von der Planung, die bereits im Herbst beginnt, bis hin zu den strahlenden Augen der Teilnehmenden im Sommer, sei es jedoch ein weiter Weg – und dieser sei oft sehr steinig. “Der bürokratische Aufwand macht zu schaffen und das Zusammenspiel zwischen den Träger*innen der Sommerprojekte und der Verwaltung auf Landesebene müsste besser funktionieren. Es bräuchte rechtzeitig klare Richtlinien und Vorgehensweisen, so dass die Angebote verantwortungsvoll und mit entsprechenden Vorgaben gestaltet werden können. Ebenso stellt die Finanzierung die Jugenddienste vor große Herausforderungen – diese ist zwar gegeben, aber die langen Verwaltungsabläufe bringen finanzielle Engpässe bzw. Liquiditätsschwierigkeiten für die Jugenddienste mit sich”, so die AGJD.
Die Pandemie habe viele bestehende Lücken aufgezeigt, nun müssen diese gefüllt werden und Hürden aus dem Weg geschaffen werden. “Die Basis dafür ist gegeben, nämlich die Bereitschaft einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen den Jugenddiensten und der Landesverwaltung. Es geht nun darauf aufzubauen. Das Anliegen der Jugenddienste ist es, die Sommerprojekte weiterhin kompetent und professionell umzusetzen, in deren Fokus junge Menschen mit ihren Bedürfnissen stehen, Freiräume zur Entfaltung von jungen Menschen geboten werden und diese einen Schritt in ihrer Entwicklung zur Selbstständigkeit begleitet werden.”