Von: luk
Bozen – Von der „Guten Schule“ zur guten Sache: Oberschüler ab der dritten Klasse müssen seit heuer in jedem Schuljahr ein Betriebspraktikum absolvieren. Erste Erfahrungen in der Arbeitswelt können die Schüler in Unternehmen aber auch in gemeinnützigen Organisationen sammeln. Der Dachverband für Soziales und Gesundheit informierte gestern in Bozen zur Neuregelung.
Vermehrt werden Südtiroler Schulen und Oberschüler heuer auf die Suche nach einem Praktikumsplatz sein. Das als „La buona scuola“ bekannte staatliche Gesetz zur Schulreform verpflichtet sie dazu. Die rund 3000 Oberschüler der dritten, vierten und fünften Klassen müssen nun jedes Jahr, etwa zwei Wochen lang, ein Praktikum in einem Betrieb absolvieren.
Weil nicht nur Unternehmen, sondern auch gemeinnützige Organisationen die Schüler aufnehmen und begleiten können, hat der Dachverband für Soziales und Gesundheit gestern Nachmittag in der Landesberufsschule „Hannah Arendt“ in Bozen ein Informationstreffen zur Neuregelung dieser Praktika veranstaltet. Fachleute des Italienischen Schulamtes, sowie der Landesabteilung Deutsche Kultur und des Dachverbandes informierten über die Möglichkeiten und nötigen Schritte.
Die anwesenden Vertreter von 25 verschiedenen Non-Profit-Organisationen zeigten sich sehr interessiert. Die Möglichkeit für solche Praktika bestand zwar bisher schon. Bedingt durch die neuen Vorgaben ist aber davon auszugehen, dass die Nachfrage nun steigen wird.
Vereine können Einblicke und Mithilfe an Gemeinwesensarbeit bieten, bei dieser Gelegenheit aber auch junge Leute für ihre Tätigkeiten sensibilisieren und vielleicht für ein Weitermachen im Rahmen der Freiwilligenaktivitäten gewinnen. Die Schüler können konkrete und wertvolle Erfahrungen sammeln, sie bekommen eine erste Berufsorientierung. Der Dritte Sektor ist ja auch ein großer Arbeitgeber mit vielen Möglichkeiten an Beschäftigung.
Die Herausforderung für die Non-Profit-Organisationen ist, die Schüler während der Praktikumszeit angemessen zu betreuen und begleiten. Im konkreten muss sich ein Tutor aktiv um sie kümmern.
Vereine und Schulen müssen sich nun verstärkt austauschen. Voraussetzung für die Praktika ist nämlich eine Vereinbarung, die die Schulen und die Vereine treffen müssen.