Von: mk
Bozen – Die Corona-Krise hat sich auch auf viele gemeinnützige Vereine deutlich ausgewirkt: Spendengalas, Sammelaktionen in der Fußgängerzone oder zu Weihnachten waren durch den Lockdown kaum möglich und so fielen viele der traditionellen Spendenaktionen im letzten Jahr aus. Zugleich hat der Corona-Notstand deutlich gemacht, dass Sicherheiten unmittelbar verloren gehen können und Menschen plötzlich auf die Unterstützung anderer angewiesen sind. Hilfsorganisationen übernehmen hier eine unverzichtbare Funktion, weil sie schnell und unkompliziert handeln können. Weil sie dabei aber in der Regel auf Geldspenden angewiesen sind, ist der Nachweis ihrer Vertrauenswürdigkeit von besonderer Bedeutung. In Südtirol können sie mit der Zertifizierung „Sicher Spenden“ einen seriösen Nachweis vorlegen, der für transparente und korrekte Verwaltung steht. Bis zum 30. Juni 2021 kann das Garantie-Siegel neu beantragt werden.
Die Corona-Pandemie hat auch das Vereinsleben teilweise stark beeinflusst. Sport- und Kulturvereine ebenso wie karitative Vereine mussten im letzten Jahr ihre Tätigkeit zeitweise einstellen, einschränken oder mit beachtlichem Aufwand umorganisieren. Zugleich ergaben sich neue Aktivitäten, weil der Corona-Notstand zu einem Bedarf an spezifischen Hilfestellungen führte. Viele traditionelle Programme und Veranstaltungen mussten abgesagt werden und auch Spendenaktionen konnten nicht in bewährter Form durchgeführt werden. So mussten Hilfsorganisationen auf Benefizveranstaltungen wie zum Beispiel Sammel-Aktionen auf Weihnachtsmärkten verzichten, weil all dies ausgesetzt werden musste. Spenden, mit denen viele Vereine sonst zuverlässig rechnen konnten, fielen somit teilweise weg.
Andererseits hat die Corona-Krise bei vielen Menschen aber auch eine verstärkte Hilfsbereitschaft ausgelöst. Nachdem aber nicht allen Spendenaufrufe uneingeschränkt vertraut werden kann, weil nicht immer klar ist, ob die Spenden auch tatsächlich für die angegebenen Ziele eingesetzt werden, ist es immer gut, sich vorab gut zu informieren. Damit Hilfsangebote gezielt eingesetzt werden, braucht es jedenfalls Sachkenntnis über das Entstehen von Notlagen und über das bestehende Netz öffentlicher und privater Unterstützungen, die bereits zur Verfügung stehen. Und es ist auch eine Frage der Professionalität, wie Hilfestellungen durch Dienste bzw. durch Geld oder z.B. Lebensmittel auch nachhaltig und gezielt eingesetzt werden können. In Südtirol sind verschiedene Organisationen seit vielen Jahren in bewährter Form aktiv, die meisten davon haben auch bereits das Gütesiegel „Sicher Spenden“, welches seit 2007 von einem unabhängigen Garantiekomitee nach einer Bewertung der Dokumentation und Arbeitsweise vergeben wird.
„Sicher Spenden“ steht für Transparenz und Qualität. Die beteiligten Organisationen verpflichten sich, Einblick in Berichte, Planung und Bilanzen zu geben und übermitteln diese jährlich der Zertifizierungsstelle, wo das Vorhandensein der Voraussetzungen für das Gütesiegel überprüft wird. Die Zertifizierung hat eine Gültigkeit von drei Jahren und kann anschließend erneuert werden. Eine Neuzertifizierung kann hingegen jedes Jahr innerhalb 30. Juni beantragt werden.
Nachdem die Reform des Dritten Sektors auch für Spendenorganisationen wichtige Erneuerungen gebracht haben, welche nun zu beachten sind und letztlich auch eine größere Transparenz aller Aktivitäten zum Ziel haben, ist auch das Zertifizierungssystem daran neu ausgerichtet worden. In diesem Sinn hat sich das Überprüfungsverfahren zur jährlichen Aktualisierung wie auch für Neu- und Wiederzertifizierungen etwas verändert und muss dementsprechend von den interessierten Organisationen beachtet werden.
Alle Informationen gibt es auf der Seite www.spenden.bz.it oder im Büro Sicher Spenden beim Dachverband für Soziales und Gesundheit unter Tel. 0471 1882299.