Von: mk
Bozen – Im kommenden Schuljahr werden die Südtiroler Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigung wieder in den Fahrzeugen von Easy Mobil Platz finden, wie sie ihnen seit Jahren vertraut sind: Der Staatsrat hob den Ausgang der Ausschreibung vom letzten Jahr auf und legte fest, dass Easy Mobil den Dienst wieder aufnehmen soll. Das Urteil ist rechtskräftig.
Vier Jahre lang hatte Easy Mobil den Schülertransport für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung durchgeführt – und zwar in Zusammenarbeit mit dem Verein für Menschen mit Beeinträchtigung Adlatus. Die Vertragslaufzeit endete im letzten Frühling und die Neuausschreibung führte dazu, dass die Firma Alpin Bus/Dibiasi den Zuschlag erhielt. Nach den schlechten Erfahrungen mit der süditalienischen Firma Tundo, die den Dienst in den Jahren vor Easy Mobil gefahren hatte, befürchteten zahlreiche betroffene Eltern das Schlimmste.
In der Tat kam es auch diesmal von Beginn an zu Situationen, die zu verzweifelten Protesten und schließlich auf Initiative einiger Eltern zur Sammlung von über 5.000 Unterschriften, die dem zuständigen Landesrat Philipp Achammer übergeben wurden – allerdings ohne Folgen.
Parallel zu diesen Elterninitiativen ging der Busunternehmer Markus Silbernagl (Easy Mobil) noch den gerichtlichen Weg, der ihn bis zur letzten Instanz, zum Staatsrat führte. „Gemeinsam mit dem Team von Adlatus haben wir oft genug erlebt, wie wichtig gerade für diese Kinder und Jugendlichen ein zuverlässiger Service mit vertrauten Personen als Ansprechpartner ist“, unterstreicht Silbernagl. Stabile Beziehungen, ein vertrautes Ambiente, zuverlässige Personen und berechenbare Rahmenbedingungen – für all das hätten Menschen mit Behinderung eine besondere Sensibilität. „Das ist uns sehr bewusst und das wollen wir ab Herbst wieder bieten“, verspricht Silbernagl.
In seinem Urteil vom 18. Juli 2025 entschied der Staatsrat nämlich in letzter Instanz, den Zuschlag an Alpin Bus/Dibiasi vom letzten Jahr zu entziehen und ihn wieder an Easy Mobil zu übergeben. Insbesondere spielten dabei Inkongruenzen im technischen Angebot eine Rolle, wonach die Fahrzeuge nicht den Voraussetzungen entsprachen, die in der Ausschreibung gefordert waren.
Der Eintritt von Easy Mobil in den Vertrag erfolgt innerhalb 30 Tage und ist somit bis Schulbeginn auf jeden Fall rechtskräftig. „Wir sind zuversichtlich, den Dienst gemeinsam mit den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Adlatus im September wieder so aufzustellen, dass er von Anfang an reibungslos funktioniert“, so Silbernagl.
Die Prozessspesen müssen zu gleichen Teilen von Land, Vergabestelle und Alpin Bus getragen werden, ebenso die Kosten für die Amtsgutachter. Darüber hinaus müssen das Land und die Vergabestelle einen Schadenersatz an Easy Mobil zahlen. Silbernagl: „Mehr als Schadenersatz betrachte ich es als Beteiligung an den Kosten, die uns dadurch entstanden sind, dass mehrere Dutzend Busse ein Jahr lang nicht arbeiten konnten. Aber insgesamt sind wir sehr zufrieden.“
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