Von: mk
Bozen – Über die Chancen und Möglichkeiten, die der Recovery Fund für Europa, Italien und Südtirol bietet, informierten sich kürzlich bei einer vom Baukollegium organisierten virtuellen Informationsveranstaltung knapp 50 Unternehmer*Innen und Manager*Innen.
Italien erhält durch den Recovery Fund viel Geld, eine historische Chance, die es zu nutzen gilt. Allerdings wird es nur gelingen, das zur Verfügung gestellte Geld optimal zu nutzen, wenn es zu einschneidenden strukturellen Reformen kommt, wie z.B. Vereinfachungen und einer drastischen Verschlankung der Bürokratie: so die Botschaft von Europaparlamentarier Herbert Dorfmann, einer der Referenten der Veranstaltung.
SVP-Senator Meinhard Durnwalder führte auch ein konkretes Beispiel an: „Öffentliche Ausschreibungen müssen schneller abgewickelt werden können, weshalb der Kodex für die öffentlichen Ausschreibungen zu reformieren ist. Italien erhält mit 209 Milliarden Euro, also das 7-fache des jährlichen Staatshaushaltes, eine enorme Summe, die in einem Horizont von 3-4 Jahren ausgegeben werden muss.“
Der Generaldirektor des Landes, Alexander Steiner, stellte die Projekte vor, die das Land Südtirol eingereicht hat: „Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Digitalisierung, grüne Revolution, Infrastrukturen, Bildung, soziale Gerechtigkeit und Gesundheit. In Summe handelt es sich um 47 Projekte, mit einer Gesamtinvestition von 2,4 Milliarden Euro. Wir hoffen nun, dass wir bis Ende April Klarheit erhalten, welche Projekte genehmigt wurden, damit wir uns entsprechend auf die Umsetzung konzentrieren können.“
Wie der Präsident des Baukollegiums, Michael Auer, abschließend zusammenfasste, handelt es sich um eine einmalige Gelegenheit: „Nun müssen wir die Rahmenbedingungen schaffen, damit die Umsetzung rasch und ohne Probleme erfolgen kann. Ich bin überzeugt davon, dass sich dann auch für die heimische Bauwirtschaft große Chancen ergeben. Zuversicht ist für die Unternehmen und ihre Mitarbeiter gerade in diesem schwierigen Moment von großer Wichtigkeit. Allerdings dürfen wir uns nicht ausschließlich auf die Mittel des Recovery Fund verlassen. Private Investitionen dürfen zudem nicht durch unnötige Bürokratie eingebremst werden.“