Von: luk
Bozen – Im Rahmen der Verabschiedung der Wohnreform wurde auch eine Tagesordnung der SVP-Landtagsabgeordneten Waltraud Deeg angenommen, die die Möglichkeit der Vermietung von Zimmern in Studentenwohnheimen auch in der vorlesungsfreien Zeit fordert. So sollen die Zimmer in den Sommermonaten für SchülerInnen und Studierende zu Studien- oder Praktikumszwecken vermietet werden dürfen und so ganzjährig für günstigere Tarife sorgen. „Die Mehreinnahmen durch die Vermietung der Zimmer auch im Sommer müssen dann für die Reduzierung der Tarife für die Studentinnen und Studenten eingesetzt werden“, fordert Deeg in ihrem Antrag.
Der Zugang zur Hochschulbildung ist ein grundlegendes Recht und entscheidender Faktor für die persönliche und berufliche Entwicklung junger Menschen. In Zeiten von „Brain-Drain“ und Fachkräftemangel ist es absolut notwendig, soziale und wirtschaftlich Hürden beim Zugang zu Bildungs- und Weiterbildungsangeboten abzubauen. Eine zentrale Rolle spielen in diesem Zusammenhang die Verfügbarkeit bezahlbarer Wohnmöglichkeiten für Studentinnen und Studenten. Südtirol und hier vor allem die Städte haben aufgrund einer hohen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum und einem begrenzten Angebot, hohe Wohnkosten auch bei den Studentenwohnheimen.
In anderen europäischen Realitäten mit hohen Wohnkosten (z.B. Österreich) wird es Betreibern von Studentenwohnheimen gestattet, in den Sommermonaten, in denen an den Universitäten keine Vorlesungen und Prüfungen stattfinden, die Zimmer für Vermietung zu nutzen.
„In meinem Antrag wird die Landesregierung aufgefordert diese Möglichkeit auch für Südtiroler Studentenheime zu prüfen, um so die Tarife das ganze Jahr über senken zu können. Allerdings sollte die Vermietung nicht touristischen Zwecken dienen, sondern nur Schülern und Studieren vorbehalten sein, die sich aus Studien- oder Praktikumszwecken in Südtirol aufhalten. Damit könnte eine Win-win-Situation geschaffen werden: Junge Menschen, die von außen nach Südtirol kommen, finden hier eine bezahlbare Unterkunft und hier Studierende können von den niedrigeren Tarifen profitieren. Maßnahmen zur Reduzierung der Unterkunftskosten sind dringend notwendig, denn bezahlbare Studentenwohnheimplätze tragen wesentlich dazu bei, Chancengleichheit im Bildungswesen zu gewährleisten. Die Kosten für einen Platz in einem Studentenwohnheim von über 350 Euro im Monat, können nicht als ein für Familien und junge Menschen bezahlbares Angebot bezeichnet werden. Für viele Studierende wird es somit zunehmend schwieriger, ein Studium unabhängig von der finanziellen Lage der Herkunftsfamilie aufzunehmen und erfolgreich abzuschließen“, stellt Deeg fest.
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