Von: bba
Bozen – Studierende des Bachelors Agrar-, Lebensmittel- und Bergumweltwissenschaften der unibz präsentierten gestern einer Jury ihre Gruppenarbeiten zum Thema „Die Bedeutung des geschlossenen Hofes für die Südtiroler Landwirtschaft“. Für sie ging es um den Gewinn des Südtiroler Bauernbund-Preises 2021, der in diesem Jahr zum 9. Mal vergeben wurde.
Die persönliche Identifikation mit dem Thema war sicher mit ausschlaggebend, dass die fünf-köpfige Siegergruppe mit ihrer Recherche im Vinschgau die Jury für sich einnehmen konnte. „Die Unterschiede in den Projekten waren minimal und alle Gruppen haben sehr gut gearbeitet“, stellte Georg Miribung, Forscher an der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik, fest.
Die Siegergruppe zeigte in ihrer Arbeit auf, welche Vorteile der geschlossene Hof gegenüber einem nicht-geschlossenen Hof bietet: Demnach begünstigt dieser nicht nur das Leben einer bäuerlichen Familie, sondern liefert einen wesentlichen Beitrag für die ländliche Entwicklung als homogener Raum. Hierdurch wird nicht nur die Landwirtschaft, sondern es werden auch andere Bereiche der lokalen Wirtschaft gefestigt. Es sollte darauf geachtet werden, den Hof als Betrieb wirtschaftlich auf mehrere Standbeine zu stellen, damit ein landwirtschaftliches Unternehmen den Herausforderungen der Globalisierung passend begegnen kann.
„Für uns als Bauernbund ist die Kooperation mit der Universität sehr wichtig“, dankte der Vizedirektor des Südtiroler Bauernbundes Ulrich Höllrigl den Projektleitern Professor Christian Fischer und Georg Miribung, und den Studierenden. „Dieses gemeinsame Studienprojekt führen wir seit neun Jahren durch und die Ergebnisse sind für uns als Verband stets sehr aufschlussreich. In diesem Jahr sind die Unterschiede zwischen geschlossenen und nicht geschlossenen Höfen sehr gut herausgearbeitet worden.“
SBB-Landesobmann Leo Tiefenthaler nahm die Preisverleihung vor und wies dabei auf die Bedeutung des geschlossenen Hofes hin: „Der geschlossene Hof ist eine Besonderheit Südtirols und hat wesentlich dazu beigetragen, die Südtiroler Landwirtschaft in ihrer Kleinstrukturiertheit und die Kulturlandschaft zu erhalten“.
Im dreijährigen Studiengang Agrar-, Lebensmittel- und Bergumweltwissenschaften werden den Studierenden Kompetenzen in der Produktion und Vermarktung von pflanzlichen und tierischen Produkten, im nachhaltigen Management von Berggebieten, der Lebensmitteltechnologie sowie der/s Agrarökonomie, -politik und -rechts vermittelt. Dieser Hintergrund konnte auch in die Aufarbeitung des diesjährigen Projektes maßgeblich einfließen. „Die Südtiroler Landwirtschaft ist verflochten mit historisch gewachsenen Gegebenheiten. Diese müssen aber abgestimmt sein auf die Anforderungen, die eine moderne – sprich globale – landwirtschaftliche Lebensmittelproduktion stellt. Derlei Überlegungen spielen im Rahmen des Studiums eine nicht zu unterschätzende Rolle“, so Georg Miribung. „Und das diesjährige Thema über die Zukunftsfähigkeit des geschlossenen Hofes passt in diesen Zusammenhang sehr gut.“
Den Studierenden war die Aufregung und Freude in diesem wissenschaftlichen Wettstreit anzusehen. Schließlich geschieht es nicht alle Tage, für eine Studienarbeit auch eine Honorierung zu erfahren. Und damit die Projektergebnisse dieses Semesters in die Praxis einfließen können, werden die Ergebnisse im „Südtiroler Landwirt“ veröffentlicht.
Jurymitglieder waren Ulrich Höllrigl, Vize-Direktor des Südtiroler Bauernbundes, Lorenz Mair, Christoph Falkensteiner (Südtiroler Bauernbund), Antonia Egger Mair (Landesbäuerin), Christoph Weiss (Landesobmannstellvertreter Südtiroler Bauernjugend), Christian Fischer und Georg Miribung von der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik der Freien Universität Bozen.