Von: Ivd
Bozen – In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben heute EU-Tag des Bioanbaus, Bioland Südtirol und die Arge Biodynamische Wirtschaftsweise ihre stärkere Zusammenarbeit sowie die aktuellen Daten zu Bio-Flächen und Bio-Konsum bekanntgegeben.
Italien behauptet seine Spitzenposition im Bio-Landbau Europas mit über zwei Millionen Hektar biologisch bewirtschafteter Fläche – fast 20 Prozent der gesamten Agrarfläche und damit doppelt so viel wie der EU-Durchschnitt. Laut ISMEA wuchs die Bio-Fläche in den letzten fünf Jahren um 25,4 Prozent, wobei Regionen wie Trentino-Südtirol, Molise und Abruzzen überdurchschnittliche Zuwächse verzeichnen. Dieses Wachstum ist in Südtirol zum großen Teil den Almweiden zu verdanken, die 2024 als Bioflächen hinzukamen.
Trotz regionaler Unterschiede bleibt das Wachstum der Bio-Betriebe in Italien mit plus 19,5 Prozent weiterhin stark, insbesondere bei Produzenten-Verarbeitern (plus 40,2 Prozent).
Der italienische Bio-Markt setzt seinen Aufwärtstrend fort: Die Lebensmittelverkäufe stiegen 2024 um 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Haupttreiber ist der Konsum privater Haushalte mit fast 5,2 Milliarden Euro, während der Außer-Haus-Verzehr mit 1,3 Milliarden Euro stagniert. In Südtirol sind aktuell 1.993 Bio-Betriebe im nationalen Verzeichnis registriert.
Die Bio-Zahlen in Südtirol
1.002 davon sind Bioland-zertifiziert, 161 gehören zur Arbeitsgemeinschaft für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise Bozen – Trient, 50 zu Naturland, zwölf zu Bund Alternativer Anbauer und GÄA, sowie 390 sind EU-Bio-Betriebe. „Südtirol ist bei Verbandsbio einzigartig in Europa, keine andere Region hat eine derart hohe Dichte an zertifizierten Biobetrieben“, so Reinhard Verdorfer, Geschäftsführer von Bioland Südtirol. Das wolle man ausbauen: „Kooperationen auf regionaler Ebene spielen eine entscheidende Rolle, um gemeinsam größere Ziele zu erreichen und die Bio-Branche zu stärken.“
Die Arbeitsgemeinschaft für die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise Bozen – Trient (VFG) setzt sich seit 1980 für die Förderung der Biodynamik ein. Sie unterstützt Aus- und Weiterbildung, Beratung, Zertifizierung und die gemeinsame Herstellung biodynamischer Präparate. Obmann Andreas Zuegg setzt sich besonders für gute Bodenfruchtbarkeit ein: „Nachhaltigkeit, Bodenfruchtbarkeit und Kompostwirtschaft bilden die Basis für resiliente Kreisläufe im Bio-Anbau. Forschung und Praxisforschung stärken die Qualität und sichern den hohen Standard des Biolandbaus. Das ist uns wichtig.“ Ein hoher Anteil regional erzeugter Bio-Produkte sorge für sozialen und wirtschaftlichen Mehrwert in Südtirol, von der Landwirtschaft bis zum Tourismus. Hierzu sprachen Lisa Resch vom Biohotel Steineggerhof und Gemüsebauer und Biolandwirt Daniele Piscopiello von ihren Erfahrungen. Das Ziel ist klar: 25 Prozent regionales Bio auf jeden Teller – insbesondere im Außer-Haus-Verzehr.




Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen