Von: mho
Bozen – Wo steht Südtirols Tourismus derzeit, wo soll die Reise hingehen, und mit welchen Strategien erreicht man die gesteckten Ziele? Das waren die Themen des ersten Treffens aller gewählten Gremien des neuen Destination Managements von IDM Südtirol. Eingebettet in die Südtirol-Strategie wird man nun gemeinsam mit den Fachbeiräten, die die Partner vor Ort repräsentieren, maßgeschneiderte Vorgangsweisen und Wege ausarbeiten. Bereits im Juni sollen die mittel- bis langfristigen Strategien und die damit verbundenen Maßnahmen feststehen.
„Südtirols Tourismus steht gut da: Wir zählen derzeit 7 Millionen Ankünfte und 31 Millionen Nächtigungen im Jahr, das Wachstum ist nachhaltig, die Qualität des Angebotes steigt kontinuierlich. Diese Position müssen wir stärken und behutsam ausbauen, natürlich ohne dabei Grenzen zu überschreiten. Südtirol ist zwar als Destination sehr attraktiv, an der Bekanntheit müssen wir noch arbeiten. Unsere große Aufgabe für die Zukunft wird es daher sein, weiterhin die Nachfrage zu sichern, die Auslastung unserer Betriebe zu garantieren und dabei die Wertschöpfung in Südtirol zu steigern“, sagt Thomas Aichner, Leiter der Abteilung Marketing von IDM.
Um diese Ziele zu erreichen, hat man eine Strategie für Südtirol entwickelt, die fünf Handlungsfelder umfasst: eine größere Internationalisierung im Tourismus, um von den Hauptmärkten unabhängiger zu werden und Auslastung und Wertschöpfung zu erhöhen – internationale Gäste bleiben länger und geben mehr aus; einen hohen Grad an Digitalisierung, um das Angebot noch besser und effizienter an den Gast zu bringen; ein landesweit abgestimmtes Marketing, das Synergien nutzt und einen optimalen Einsatz der Budgets erlaubt, sowie eine Produktentwicklung, die sich an der Sicht des Gastes orientiert und somit Erlebnisräume und authentische Produkte zu Südtirols wichtigen Reisethemen in den Mittelpunkt stellt.
„Handlungsfeld Nummer 1 ist aber die Dachmarke Südtirol, mit der sich alle Leistungsträger im Tourismus identifizieren sollen und die es auf den Märkten zu stärken gilt. Besonderes Augenmerk müssen wir nun darauf legen, die richtige Markenarchitektur zu schaffen, bei der auch regionale Marken gestützt und berücksichtigt werden. Ziel muss es sein, ein kluges und responsives Zusammenspiel aller touristischen Marken in Südtirol zu erreichen“, sagt Aichner. „Nur so kann Südtirol zum begehrenswertesten Lebensraum Europas werden.“
Dieses Vorgehen auf Südtirol-Ebene ist Ausgangspunkt für die Strategien, welche das Destination Management in den drei Landesteilen West, Mitte und Ost anwenden wird. In einem partizipativen Prozess wird man ab März bis Juni 2018 mit den frisch bestimmten Fachbeiräten, den Präsidentenkollegien, die sich aus den Präsidenten aller Tourismusvereine zusammensetzen, sowie mit den Mitarbeitern von IDM diese Wege herausfiltern. „Wir legen absoluten Wert auf die maximale Einbindung aller Partner und Leistungsträger vor Ort, denn die Strategie, die wir entwickeln, muss von allen mitgetragen werden“, sagen die drei Destination Manager Kurt Sagmeister (West), Mirjam Lanz (Mitte) und Thomas Plank (Ost).
Die Präsidenten der drei Fachbeiräte sehen diese Vorgangsweise positiv: „Die Reorganisation im Tourismus hat eine bessere Vernetzung aller touristischen Partner mit sich gebracht, die uns alle stärkt, weil wir nun dieselbe Strategie verfolgen, uns gleichzeitig aber auf unsere jeweiligen Stärken besinnen müssen“, sagt Thomas Knoll, Vorsitzender des Präsidentenkollegiums Destination Management West. In dieselbe Kerbe schlägt auch Stefan Gruber, Vorsitzender des Präsidentenkollegiums Destination Management Mitte: „Wir freuen uns auf diese neue Phase im Tourismus, wo wir aktiv an der Entscheidungsfindung mitwirken; das war in dieser Form bisher nicht möglich. Veränderungen sind immer schwierig, aber reformieren muss man in guten Zeiten, nicht erst, wenn es zu spät ist.“ Zur positiven Einstellung ruft auch Martin Huber auf, der Vorsitzende des Präsidentenkollegiums der östlichen Landeshälfte: „Es ist wichtig, dass wir alle hinter der Reform stehen und das Schiff nun gemeinsam navigieren. Das geht nur, wenn alle auf demselben Wissensstand sind – vom 5-Sterne-Hotel bis zum Privatzimmervermieter. Alle sollen spüren: Da passiert etwas, was auch mich weiterbringt.“