Neue Chancen für Mitarbeiterwohnungen

SWR: “Wohnreform erleichtert Schaffung von Unterkünften”

Mittwoch, 01. Oktober 2025 | 14:36 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Auf Einladung der SWR-Bezirkspräsidenten Oswald Karbon (Bozen/Umgebung) und Rita Egger (Vinschgau) kamen die beiden Bezirksausschüsse des Südtiroler Wirtschaftsringes (SWR-EA) zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen. Gastgeber war SWR-Präsident Sandro Pellegrini, der die Veranstaltung in seinem traditionsreichen Familienunternehmen, der Lemayr GmbH, der ältesten Bäckerei Südtirols, ausrichtete.

Als besonderer Gast war Landesrat für Raumentwicklung Peter Brunner anwesend, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer umfassend über die Wohnreform 2025 informierte. Sein Beitrag bildete den inhaltlichen Schwerpunkt des Abends und stieß auf großes Interesse der anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer. Brunner stellte die Kernpunkte der Reform vor, die darauf abzielt, leistbaren Wohnraum zu schaffen, Spekulation einzudämmen und den Mietmarkt zu beleben.

Besonders für die Wirtschaft relevant sind die neuen Regelungen zu den zeitweiligen Mitarbeiterunterkünften. Betriebe dürfen künftig in Gewerbegebieten bis zu zehn Unterkünfte für eigene Mitarbeitende und zusätzlich bis zu zwanzig Unterkünfte für Angestellte anderer Betriebe errichten. Die erlaubte Aufenthaltsdauer liegt momentan bei einem Jahr, soll aber künftig auf drei Jahre verlängert werden, was Betrieben und Beschäftigten mehr Planungssicherheit bietet, so der Landesrat. Außerdem können in aufgelassenen Hotels im Siedlungsgebiet aus ehemaligen Gästezimmern bis zu 40 Zimmer für Mitarbeiter gemacht werden.

Ein wichtiger Baustein für leistbares Wohnen sei laut Brunner das Wohnen mit Preisbindung, das bereits vor der Wohnbaureform durch eine eigene Durchführungsverordnung eingeführt worden war. Dieses Modell verpflichtet Bauträger, mit den Gemeinden eine Vereinbarung über einen Fixpreis zu schließen, der in der Regel 20 bis 25 Prozent unter dem Marktpreis liegt. Mit dieser Maßnahme will das Land den Preisdruck auf dem Wohnungsmarkt spürbar senken, Spekulation eindämmen und Einheimischen den Zugang zu leistbarem Wohnraum erleichtern.

Brunner stellte auch den neuen Garantiefonds für Vermieter vor, der Eigentümer bei Mietausfällen oder Schäden finanziell absichert und damit Anreize schafft, leerstehende Wohnungen wieder zu vermieten. „Die Wohnreform 2025 schafft die Voraussetzungen für mehr leistbaren Wohnraum und unterstützt gleichzeitig die Unternehmen, die dringend Unterkünfte für ihre Mitarbeitenden benötigen“, betonte Landesrat Peter Brunner. „Die Kombination aus Preisbindung, Förderungen und klaren Regelungen für Mitarbeiterwohnungen ist ein wichtiger Beitrag für die soziale Stabilität und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Südtirol.“

SWR-Präsident Sandro Pellegrini würdigte die Bedeutung des Dialogs mit der Politik: „Es ist ein starkes Zeichen, dass Landesrat Brunner uns direkt vor Ort über die neue Wohnreform informiert hat. Der direkte Austausch zwischen Wirtschaft und Politik ist entscheidend, um tragfähige Lösungen für die Zukunft zu entwickeln.“

Auch die beiden Bezirkspräsidenten unterstrichen die Bedeutung der Reform: Oswald Karbon: „Leistbarer Wohnraum, insbesondere für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ist ein entscheidender Standortfaktor für unsere Unternehmen.“ Rita Egger: „Die enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Gemeinden ist der Schlüssel, um die Herausforderungen am Wohnungsmarkt zu meistern und Südtirol attraktiv für Fachkräfte und Betriebe zu halten.“

Die Sitzung bot somit nicht nur Gelegenheit für einen intensiven Austausch der beiden SWR-Bezirksausschüsse, sondern auch wertvolle Einblicke in die geplanten Maßnahmen der Wohnreform, die für Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen richtungsweisend sind.

Bezirk: Bozen

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