Von: mk
Bozen – Nicht nur die Menschen mit Beeinträchtigung, sondern auch die Schüler könnten die Unverlässlichkeit des süditalienischen Transportunternehmens Tundo schon bald zu spüren bekommen, befürchten die Mietwagenunternehmer im lvh. Es sei absolut unverständlich, wie man auch den Südtiroler Schülertransport in die Hände von Tundo legen könne.
Für viele Jahre wickelten die Südtiroler Mietwagenunternehmen verlässlich und professionell die Schülertransporte bis ins entlegenste Tal ab. Über 4.000 Grund-, Mittel- und Oberschüler haben sie täglich zur Schule und wieder nach Hause gebracht. Dann kam es zu einer neuen Ausschreibung, für welche Tundo den Zuschlag erhielt. „Die Enttäuschung war bereits bei der Bekanntmachung sehr groß. Jetzt zu hören, dass im Rahmen des Behindertentransports Menschen einfach auf der Straße stehen bleiben, weil Tundo nicht auftaucht und dies auch schon bald das Schicksal vieler Schüler sein könnte, verärgert uns sehr“, unterstreicht der Obmann der Mietwagenunternehmer im lvh Hansjörg Thaler, „Schüler sind keine Pakete, die man einfach nicht abholt. Die Fahrer kennen in vielen Fällen alle Schüler persönlich und haben eine Vertrauensbasis aufgebaut. Die Eltern wissen, dass sie bei uns in guten Händen sind. Den Schülertransport an Tundo abgeben zu müssen, stellt einen schmerzlichen Verlust auf menschlicher und wirtschaftlicher Ebene dar.“
Südtirols Mietwagenunternehmer gehören zu jenen Berufskategorien, welche aufgrund von Covid-19 starke wirtschaftliche Einbußen erlitten haben. Gerade jetzt wären Aufträge der öffentlichen Hand und wirtschaftliche Perspektiven überlebenswichtig für den Mietwagensektor. Im Rahmen der Liniendienst-Konzessionen, welche für ein Jahr verlängert worden sind, sollen andere Südtiroler Personentransportbetriebe weiterhin als Subunternehmer fungieren dürfen, so der Tenor der lvh-Berufsgemeinschaft. Die Vorteile einer Beauftragung durch die lokalen Dienstleister lägen auf der Hand: sie stellen ein kapillares lokales Personentransport-Netzwerk dar und kennen die geographischen Herausforderungen gerade im ländlichen Gebiet. Die Fahrer sind zweisprachig, geschult und haben ihren Fuhrpark erneuert. „Die Corona-Krise hat das Leben der Menschen bereits verkompliziert. Da müsste es nicht zusätzlich noch erschwert werden“, sagt Thaler.