Von: mk
Innsbruck – Mit einem Vorschlag zur Vernunft möchte das Land Tirol bei der Europäischen Kommission den Verzicht auf ein Einschreiten gegen das am 1. November in Kraft tretende sektorale LKW-Fahrverbot erwirken. Zwar zeigen sich LHStvin Ingrid Felipe und LHStv Josef Geisler zuversichtlich, für ein rechtliches Verfahren bestens gerüstet zu sein – dennoch halten sie um der Sache willen einen bisher nicht geplanten Zwischenschritt für machbar.
„Zentral ist, dass die Wirkung für die Luftgüte wie vorhergesehen eintritt und dass wir die vereinbarten Luftwerte bis im Jahr 2020 erreichen“, sagen die beiden Landeshauptmann-Stellvertreter. Deswegen werde die bisher je nach Güterklasse bis 31. März 2018 bzw. 30. Juni 2018 befristete Verwendung von LKW der Euroklasse VI beim Transport bestimmter Güter vorerst fristlos zugelassen. 2018 soll eine Evaluierung der Luftsituation Auskunft darüber geben, ob die mit der Europäischen Union vereinbarten Luftwerte auch ohne sektorales Fahrverbot für die Euro-VI-LKW möglich sei oder ob es diese Maßnahme zur Zielerreichung brauche. Diese Lösung bietet das Land Tirol an, wenn die EU Kommission auf ein Einschreiten gegen das sektorale LKW-Fahrverbot verzichtet. Das Fahrverbot für LKW der Euroklassen V, das bestimmte nicht verderbliche Güter betrifft, soll nverändert bleiben.
„Wir haben hier einen Lösungsvorschlag vorgelegt, den wir für gangbar und für gut im Sinne der Luftgüte im Land Tirol halten“, so Ingrid Felipe und Josef Geisler. Die Mobilitätslandesrätin zeigt sich überzeugt, dass die seit dem Luft-100er auf der Inntal- und Brennerautobahn verbesserte Tiroler Luft auch vom sektoralen LKW-Fahrverbot profitieren werde.
Das Ziel des Landes Tirol bleibe das Erreichen der zum jetzigen Zeitpunkt vor allem im Tiroler Unterland noch deutlich überschrittenen Luftwerte. Im Vollausbau soll das sektorale LKW-Fahrverbot 200.000 LKW von der Straße auf die Schiene verlagern, das entspricht einer Reduktion des Transitverkehrs um zehn Prozent.