Umweltschützer verlangen Antworten

Transit auf der A22: “Statt Weniger immer noch Mehr”

Montag, 24. Oktober 2016 | 12:18 Uhr

Bozen – Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz bemängelt, dass der Transitverkehr auf der Brennerautobahn immer mehr zunimmt.

Am Brenner habe der Lkw-Verkehr in den ersten neun Monaten des Jahres wieder um fünf Prozent zugenommen und vonseiten der Verantwortlichen werde nichts unternommen, um ihn einzudämmen. Diverse Aussagen von verschiedenen Wirtschaftsverbänden müssten revidiert werden, denn folgende Tatsachen sprechen eine deutliche Sprache:

“Der LKW-Verkehr über den Brenner nimmt weiterhin zu, weil er laut VCÖ (Verkehrsclub Österreich) über den schweizerischen Alpenübergängen abnimmt. Die Transportfirmen wählen bewusst die 300 Kilometer längere Strecke über den Brenner, anstatt durch die Schweiz zu fahren, weil in Südtirol die Kosten für einen Kilometer 15 Cent und in der Schweiz 70 Cent betragen. Es findet also eine weitere Verlagerung des Lkw-Verkehrs von der Schweiz über den Brenner statt und damit ist ein Drittel des Verkehrs über den Brenner unnötiger Umwegverkehr.

90 Prozent des Lkw-Verkehrs ist (immer laut VCÖ) Transitverkehr, folglich sind nur zehn Prozent hausgemacht und nicht “ein sehr großer Anteil“, wie A22-Direktor Pardatscher behauptet”, so der Dachverband.

Die Naturschützer wollen nun von der Landesregierung wissen, wie man dem ansteigenden Lkw-Verkehr am Brenner begegnen will, ob eine Mauterhöhung angestrebt wird und was aus dem Beschluss des Landtags vom 6. Februar 2013 geworden ist. In diesem sei nämlich Folgendes festgehalten worden: „”Es bedarf daher dringend aufeinander abgestimmte Maßnahmen, um gegenüber den anderen Alpentransitrouten gleiche Bedingungen herzustellen und dem alpenquerenden Gütertransit das Prinzip des kürzesten Weges – Straße/Schiene – anzubieten.”

 

Von: luk

Bezirk: Bozen