Von: mk
Bozen – Anlässlich der jährlichen Gesellschafterversammlung der Messe Bozen AG wurde der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 mit einem Umsatzrückgang von 55 Prozent im Vergleich zu 2019 genehmigt. Dank der Konzentration auf neue digitale Formate konnten wichtige Kompetenzen für die Zukunft erworben werden, in der hybride Modelle zum neuen Standard werden. Trotz der Verluste im Geschäftsjahr 2020 steht Messe Bozen dank der umsichtigen Geschäftsgebarung der vergangenen guten Messejahre weiterhin auf einer finanziell soliden Basis und schaut zuversichtlich in die Zukunft. Im Rahmen der Gesellschafterversammlung wurde auch der Verwaltungsrat für die nächsten drei Jahre ernannt, wobei auf Kontinuität gesetzt wurde.
Bozen, 27. April. 2021 – 2020 war zweifellos wirtschaftlich eines der schwierigsten Jahre in der Geschichte der Messe Bozen. Insgesamt mussten im Jahr 2020 neun Messen abgesagt werden. Aus wirtschaftlicher Sicht betrug der Umsatzrückgang im Jahr 2020 im Vergleich zum Messejahr 2019 55 Prozent. Bei gleichzeitig hohen Fixkosten für die gesamte Infrastruktur ergibt sich ein Verlust vor Steuern von 2,2 Millionen Euro.
Der Messe- und Eventsektor zählt ohne Zweifel zu den von der Pandemie am stärksten betroffenen Branchen. Die letzten zur Verfügung stehenden Daten sprechen von durchschnittlichen Umsatzverlusten von 80 Prozent für den Messesektor in Italien. Weltweit gibt der Weltmesseverband UFI im Vergleich zu 2019 einen Umsatzrückgang von 68 Prozent an.
„Der Messesektor befindet sich in einem historischen Wandel und Messe Bozen ist bestrebt, eine aktive Rolle in diesem Prozess zu spielen. Nach einem kurzen Moment der Schockstarre im März 2020 haben wir entschieden, diese epochale Krise als Chance zu sehen und das enorme Potenzial der Digitalisierung voll auszuschöpfen“, erklärt Armin Hilpold, Präsident der Messe Bozen AG.
Das Messejahr 2020
Nach der erfolgreichen 15. Auflage der Klimahouse mit 36.000 Besuchern und über 150 Events im Programm, das erstmals die gesamte Stadt Bozen mit einbezog, war Alpitec China, die Mitte Februar in Peking hätte stattfinden sollen, das erste „Opfer“ von Covid-19. Daraufhin mussten auch alle weiteren Messen des ersten Halbjahres nacheinander abgesagt werden. Die ersten digitalen Events wurden noch im April 2020 durchgeführt. Im Juni wurden mit den FieraMesse Studios bereits Räumlichkeiten für die Produktion von digitalen Events eröffnet, die von der Messe selbst, aber auch von Institutionen und Unternehmen genutzt werden können. Im Laufe des Jahres wurden 24 digitale Events mit insgesamt über 48.000 erreichten Personen und mehr als 100.000 Zugriffen organisiert. Als Highlights können die Serie zum Superbonus 110 % im Rahmen der Klimahouse und der international ausgerichtete digitale Event Interpoma Connects bezeichnet werden, an dem knapp 1.000 Teilnehmer aus über 50 Ländern teilgenommen haben. Darüber hinaus wurde eine eigenen Online-Plattform für digitale Events entwickelt. Damit wurde bereits 2020 die Basis für die Zukunft gelegt, denn nach der Pandemie werden neue hybride Konzepte zum Standard werden, bei denen Messen in den digitalen Raum hinein ergänzt werden.
Trotz der hohen Verluste im Geschäftsjahr 2020 steht Messe Bozen weiterhin auf einer finanziell soliden Basis dank des umsichtigen Geschäftsgebarens in den vergangenen guten Messejahren. Es bestehen somit genügend Gründe für vorsichtigen Optimismus, was die zukünftige Entwicklung angeht: Viele Aussteller und Besucher können es kaum erwarten, wieder an Messen teilzunehmen – auch auf internationaler Ebene. Diverse Studien und Umfragen lassen darauf schließen, dass das Marketinginstrument Messe weiterhin von Ausstellern wie Besuchern gefragt sein wird.
Als Ergebnis dieses zukunftsorientierten Ansatzes und geleitet von dem festen Bewusstsein, dass es auch und vor allem in Krisenzeiten wichtig ist, proaktiv zu handeln, hat der Verwaltungsrat der Messe Bozen die wichtige Investition in die Überdachung und komplette Umgestaltung des Innenhofs bestätigt, die diesen innerhalb Herbst 2021 in einen attraktiven neuen Eventspace verwandeln wird.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass diesem wirtschaftlich schwierigen Jahr viele positive Seiten abgewonnen werden können: Der Fokus auf digitale Events war ein Turbobeschleuniger für den Aufbau wichtiger Zukunftskompetenzen und ein Beweis dafür, dass das Team der Messe Bozen sich agil an neue Gegebenheiten anpassen kann – eine unverzichtbare Kompetenz, die auch in den nächsten Jahren gefragt sein wird.
Kontinuität beim Verwaltungsrat
Anlässlich der diesjährigen Gesellschafterversammlung der Messe Bozen AG wurde auch der Verwaltungsrat für die nächsten drei Jahre ernannt: Neben Armin Hilpold als Präsident und Claudio Corrarati als Vizepräsident wurden Silvana Giancane, Reinhard Schäfers und Sandro Pellegrini bestätigt. Als neues Mitglied des Verwaltungsrates wurde Heidi Felderer als Nachfolgerin von Heidi Röhler ernannt, welche aufgrund der geltenden Mandatsbeschränkung nicht mehr bestätigt werden konnte.
Weitere Informationen zum Geschäftsbericht 2020 unter: https://www.fierabolzano.it/de/bilanz-2020