Von: mk
Bozen – Der BRING – Beratungsring Berglandwirtschaft hält seine jährliche Vollversammlung und zeigt auf, dass Umwelt auch ein wichtiger Faktor in der Landwirtschaft ist.
Eröffnet wurde die Vollversammlung des BRING von Obmann Daniel Gasser. Gleich zu Beginn der Veranstaltung wandte er sich direkt an die über 100 Teilnehmer. 2020 sei man noch einer der letzten Verbände gewesen, der seine Vollversammlung in Präsenz abhalten konnte, heuer sei dies aber nicht mehr möglich und auch in der Beratung haben Videokonferenzen Einzug gehalten. Trotz des schwierigen Jahres sei es gelungen, die Zahl an getätigten Beratungsstunden zu steigern, die Zahl der Kurse in Präsenz sei aufgrund der Umstände jedoch gesunken. Nichts desto trotz habe man die Zeit für eine Reorganisation genützt und aus der Not eine Tugend gemacht, um beim BRING ein eigenes Team für Beratung im Bereich Biologische Landwirtschaft auf die Beine zu stellen. Damit sei man für die Zukunft gerüstet und könne den Landwirten in diesem Bereich tatkräftig und fachlich fundiert beiseite stehen.
„Der Konsument will wissen, unter welchen Bedingungen landwirtschaftliche Produkte hergestellt werden und woher sie kommen“, eröffnete EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann die Veranstaltung. „Nachhaltigkeit und gesunde Lebensmittel sind in der Gesellschaft ein wichtiges Thema. Mit der ‚farm to fork‘-Strategie der Europäischen Union sollen die Umweltaspekte auch in der Landwirtschaft eine stärkere Gewichtung bekommen. Man könne jedoch nicht die ganze Last auf die Landwirtschaft abschieben, auch die Konsumenten müssen in die Pflicht genommen und der Wert der Lebensmittel erkannt und entsprechend vergütet werden.“
In die gleiche Kerbe schlägt Landesrat Arnold Schuler: Die Erwartungshaltung der Gesellschaft an die Landwirtschaft steige kontinuierlich, gleichzeitig müsse man aber auch die bereits geleisteten Dienste der Bauern wie den Erhalt der Kulturlandschaft honorieren. Die landwirtschaftliche Produktion wird hinsichtlich der Förderungen in Zukunft stärker an erbrachte Umweltleistungen gekoppelt. Die Viehwirtschaft stellt in der Berglandwirtschaft immer noch den dominanten Betriebszweig dar, allerdings steigt die Wichtigkeit der Sonderkulturen wie Beeren und Gemüse. Besonders wichtig ist laut Schuler die Aus- und Weiterbildung der Landwirte und hier hat sich der BRING als Schnittstelle zwischen Praxis und Theorie etabliert und leistet gute Arbeit. Insgesamt habe sich der Verband über die Jahre gut entwickelt und konnte kontinuierlich die Zahl an Mitgliedern steigern.
Leo Tiefenthaler, Obmann des Südtiroler Bauernbund schaute auf die Entstehung des BRING zurück. Vor ziemlich genau zehn Jahren hatte man sich unter Landeshauptmann Durnwalder und Landesrat für Landwirtschaft Berger das erste Mal getroffen, um eine Beratungsinstitution für die Bergbauern zu aus der Taufe zu heben. Für den Obst- und Weinbau hat es eine solche Anlaufstelle bereits seit Jahren gegeben und auch in der Berglandwirtschaft wäre sie unerlässlich. Auch Tiefenthaler ging auf die gute Entwicklung des BRING ein und betonte die hervorragende Zusammenarbeit mit allen Institutionen.
Auch in der Landwirtschaft werden Faktoren wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Tierwohl an Gewicht gewinnen, doch durch fundierte Beratung werden die Südtiroler Bergbauern auch diesen Weg erfolgreich gehen können.