"Bedarf ist groß"

Unternehmen: “Es braucht mehr Mietwohnungen”

Mittwoch, 05. April 2017 | 16:34 Uhr

Bozen – “In Südtirol wächst derzeit die Bevölkerung und die Anzahl der Beschäftigten: in allen Bezirken besteht ein großer Bedarf an Mietwohnungen.“ Die Südtiroler Unternehmen drängen deshalb auf eine Wiederbelebung des Mietmarktes, um insbesondere auf die Bedürfnisse jener einzugehen, die vielfach vom sozialen Wohnbau ausgeschlossen sind – Mittelschicht, junge Familien, neue Mitarbeiter.

Bei der jüngsten Sitzung hat das Präsidium des Unternehmerverbandes Südtirol den Entwurf für das neue Raumordnungsgesetz diskutiert. Ohne auf die technischen Details einzugehen, die bei den nächsten Treffen auf institutioneller Ebene vertieft werden, haben die Unternehmen eine große Notwendigkeit erkannt: die Wiederbelebung des Mietmarktes.

“Schauen wir die Daten des letzten Jahrzehntes an: 2006 hatte Südtirol weniger als 490.000 Einwohner und rund 170.000 unselbständig Beschäftigte. Heute leben mehr als 520.000 Menschen in Südtirol und die Anzahl der Beschäftigten ist auf fast 200.000 gestiegen. Diese Entwicklung ist absolut positiv zu sehen, allerdings muss sie von einer Wohnungspolitik begleitet sein, die Wohnen zu erschwinglichen Preisen ermöglicht und den Menschen, insbesondere der Jugend, eine gewisse Mobilität erlaubt“, erklärt Unternehmerverbands-Präsident Stefan Pan.

Die Landesregierung hat gerade gestern (4. April) die Zustimmung für die Ansiedlung acht neuer Betriebe in Bozen gegeben, in Brixen und im Pustertal werden derzeit beträchtliche private Investitionen umgesetzt und mehrere Betriebe im Unterland, im Vinschgau und im Eisack- und Wipptal nehmen neue Mitarbeiter auf. „Zum Glück befinden wir uns in einer sehr positiven Beschäftigungssituation, aber unsere Betriebe tun sich schwer, qualifiziertes Personal zu finden. Einer der Gründe liegt in den hohen Kosten der Wohnungen und in der Schwierigkeit, eine Mietwohnung zu finden“, so Pan.

Das Präsidium des Unternehmerverbandes ist davon überzeugt, dass es der beste Weg wäre, den Markt zu öffnen und so allen den gleichen Zugang zu Bauland zu garantieren. Neben den Südtirolern, die eine Erstwohnung kaufen bzw. bauen wollen, sollen auch jene unterstützt werden, die sich verpflichten, die Wohnung zu vermieten. „Unsere Wohnungspolitik beruht auf zwei Säulen: sozialer und privater Wohnbau. Wir glauben, dass es notwendig ist, auf beide zu setzen, indem auch der private Mietmarkt gestärkt wird“, so Pan abschließend.

Von: luk

Bezirk: Bozen