Von: APA/Reuters
In den USA ist die Inflation im November weniger hoch ausgefallen als erwartet. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit 3,1 Prozent gerechnet.
Die Kerninflation – also die Jahresteuerung ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel – lag im November bei 2,6 Prozent. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat die Daten genau im Blick, da sie nicht nur für einen florierenden Arbeitsmarkt, sondern auch für Preisstabilität sorgen soll. Von den Inflationsdaten hatten Börsianer daher Hinweise auf die kommenden Zinsentscheidungen der Fed erhofft.
Analysten sehen in ersten Reaktionen die Erwartung sinkender Zinsen durch die Daten bestätigt. “Die Inflation sinkt überraschend deutlich unter drei Prozent. Sie hat die Konsensschätzung klar unterschritten”, schrieb der Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Die Inflation liege zwar weiter über dem Fed-Zielwert, gleichwohl werden die Zinssenkungserwartungen für das kommende Jahr aber eher noch unterstützt.
Die Zahlen dürften die US-Notenbank in ihrer Ansicht bestätigen, dass die Risiken für den Arbeitsmarkt die Inflationsgefahren überwiegen, schrieb auch der Commerzbank-Chefökonom Christoph Balz. “Der Markt preist nach unserer Ansicht zu wenige Zinssenkungen für 2026 ein”, so Balz.
Während des längsten teilweisen Regierungsstillstands in der US-Geschichte waren Konjunkturdaten Mangelware, da staatliche Stellen deren Veröffentlichung weitgehend ausgesetzt hatten. Die Federal Reserve senkte ihren Leitzins dennoch in der vergangenen Woche zum dritten Mal in Folge um 0,25 Prozentpunkte. Er liegt jetzt in einer Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent. Begründet wurde die erneute Lockerung der Geldpolitik mit Schwächesignalen vom Arbeitsmarkt.




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