Nutzbar frühestens 2024

Vereinbarung zum Bau und zur Führung der Kavernengarage steht

Mittwoch, 13. Februar 2019 | 12:19 Uhr

Meran – Die Gemeinde Meran hat mit der Unternehmensgemeinschaft rund um die Central Parking GmbH eine grundsätzliche Einigung über den Bau und die Führung der Kavernengarage erzielt. Im Küchelberg entsteht mit dem Geld privater Investoren eine Parkgarage mit insgesamt 594 Stellplätzen.

Bürgermeister Paul Rösch präsentierte heute gemeinsam mit Generalsekretär Günther Bernhart und den Planern Aribo Gretzer und Manfred Ebner die Details zur geplanten  Garage im Küchelberg, die im Rahmen eines PPP-Projekts (public-private partnership; dt. öffentlich-private Partnerschaft) errichtet werden soll.

„Es freut mich, dass nach intensiven Verhandlungen in allen Details Einigkeit erzielt werden konnte“, sagte Rösch. „Nur mit der Kavernengarage und ihrem zentralen und doch leicht erreichbaren Parkplatzangebot wird die Nordwestumfahrung ein echter Beitrag zur Verkehrsentlastung der Stadt. Meran erhält ein maßgebliches Stück Infrastruktur praktisch zum Nulltarif“, so Rösch.

Der Bau der Kavernengarage kostet insgesamt zwar rund 27 Mio. Euro. Die Kosten müssen aber zur Gänze vom privaten Partner aufgebracht werden. Im Gegenzug erhält dieser für 50 Jahre eine Konzession für die Führung der Parkgarage. Nach Ablauf der 50 Jahre geht die Garage unentgeltlich an die Gemeinde über.

594 Stellplätze und eine Reihe von Zusatzangeboten

Insgesamt sind in der Garage 594 Stellplätze geplant, davon 24 für Menschen mit Beeinträchtigung. Vorgesehen sind auch eine Garage und ein Verleih für rund 200 Fahrräder, zwölf Ladestationen für Elektroautos, mehrere Car-sharing-Parkplätze, 31 reservierte Parkplätze für Frauen und Familien mit Kindern, großzügige WC-Anlagen, ein ökologischer Wasch-Service für Pkw, ein Paket-Aufbewahrungsdienst für Einkäufe von Kunden und ein Zulieferdienst für Geschäfte der Altstadt während den Zeiten des Zufahrtsverbots. Die drei Aus- und Eingänge in der Galileistraße, in der Laubengasse und am Pfarrplatz ermöglichen einen direkten Zugang zur Altstadt. „Die Garage wird nach den modernsten Standards errichtet und bietet durch die zahlreichen Zusatzangebote einen großen Mehrwert, der sie für die Nutzerinnen und Nutzer überaus attraktiv machen sollte“, sagte Ingenieur Gretzer.

Gemeinde erhält bis zu 180.000 Euro jährlich

Die Gemeinde hat neben der kostenlosen Errichtung der Garage noch einen weiteren Vorteil: Wenn sie angesichts des zusätzlichen Parkplatzangebots im Küchelberg blaue Parkplätze im Zentrum streicht, erhält sie dafür Kompensationszahlungen vom zukünftigen Betreiber für bis zu 300 Stellplätze. In den ersten 15 Jahren des Betriebs sind es 150 Euro jährlich pro gestrichenem Stellplatz, ab dem 16. Jahr 300 Euro jährlich und vom 26. bis zum 50. Jahr gar 600 Euro pro Stellplatz und Jahr. Die Gemeinde kann also mit bis zu 180.000 Euro Einnahmen rechnen, wenn sie 300 blaue Parkplätze streicht.

„So erhält die Gemeinde eine Kompensation für die Einnahmen aus den Parkplatzgebühren. Gleichzeitig werden in der Innenstadt entlang der Straßen dringend benötigte Flächen frei für den Ausbau der Fahrradwege und Bürgersteige“, unterstrich Rösch. Für die Parktarife in der neuen Garage sind wie in allen anderen Parkgaragen der Stadt Obergrenzen vorgesehen, die lediglich an die Inflation angepasst werden dürfen. Der Maximaltarif pro Stunde beträgt 2,40 Euro, ein Monatsabonnement darf maximal 183 Euro kosten.

Der weitere Zeitplan

Das Projekt und die ausgehandelten Bedingungen werden heute Abend dem Gemeinderat vorgestellt. Um den Ratsmitgliedern genügend Zeit für das genaue Studium der umfangreichen Unterlagen zu geben, erfolgt die Abstimmung allerdings erst in der nächsten Gemeinderatssitzung am 20./21. März. Im April wird dann die vorschlagende Unternehmensgemeinschaft rund um die Central Parking Gmbh offiziell zum Promotor des Projekts ernannt werden. Der Promotor hat bei der folgenden EU-weiten Ausschreibung zur definitiven Ernennung des Konzessionärs zwei Vorteile: Sollte ein anderer Interessent die erzielte Einigung unterbieten, kann der Promotor nach der Ausschreibung sein Angebot nachbessern und erhält den Zuschlag. Sollte er hingegen darauf verzichten, erhält der Promotor vom neuen Konzessionär 2,5 Prozent des Auftragsvolumens, um die bisher entstandenen Kosten zu decken.

Warten auf Gerichtsurteile

Wann genau die Ausschreibung erfolgt, hängt aber von den derzeit noch ausstehenden Gerichtsurteilen in Sachen Nordwestumfahrung ab. „Wir haben vereinbart, dass die Ausschreibung erst erfolgt, wenn der Vertrag für den Bau der Nordwestumfahrung unterzeichnet wurde. Dafür gibt es angesichts der vielen Rekurse leider noch keinen definitiven Termin“, erklärte Rösch.

Erst am Montag war der Meraner Bürgermeister gemeinsam mit mehreren Burggräfler Amtskollegen bei Landeshauptmann Arno Kompatscher, um sich über den Stand der Dinge in Sachen Umfahrung zu informieren und auf die Notwendigkeit einer schnellen Lösung hinzuweisen. Für die Ausschreibung der Garage bleibt in jedem Fall noch genügend Zeit.

Die Bauarbeiten können frühestens zwei Jahre nach Baubeginn der Nordwestumfahrung beginnen. Nutzbar wird die Garage ebenfalls erst mit Abschluss der Nordwestumfahrung und damit frühestens 2024.

Von: luk

Bezirk: Burggrafenamt