Von: luk
Bozen – Im Südtiroler Sanitätsbetrieb gibt es vier neue Primar-Ernennungen: Marc Kaufmann wird Primar des betrieblichen Dienstes für Rettungs- und Notfallmedizin; Martin Steinkasserer kehrt als Primar der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe nach Bozen zurück; Roger Pycha wird Leiter des Psychiatrischen Dienstes in Brixen; Mohsen Farsad, bisher geschäftsführend tätig, wurde zum Primar der Nuklearmedizin ernannt.
Thomas Lanthaler, Sanitätsdirektor und stellvertretender Generaldirektor des Sanitätsbetriebes, freut sich, dass alle vier Primariate mit ausgewiesenen Fachkräften besetzt werden konnten. Für den Gesundheitsbezirk Bruneck, das mit Steinkasserer und Pycha zwei Primare an andere Bezirke des Landes „abgibt“, sichert er eine zügige Ausschreibung zu.
Marc Kaufmann, bisher Oberarzt an der Universitätsklinik für Anästhesie und Intensivmedizin in Innsbruck, wird Primar des betrieblichen Dienstes für Rettungs- und Notfallmedizin. Kaufmann, Jahrgang 1973, kommt ursprünglich aus Welschnofen, maturierte am Franziskanergymnasium in Bozen und absolvierte dann das Medizinstudium und die Facharztausbildung in Innsbruck. Der Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin ist aktuell an der Uniklinik in Innsbruck stellvertretender Bereichsoberarzt für Viszeral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, KAT-Beauftragter und leitender Flugrettungsarzt am Notarzthubschrauber “Christophorus 1“.
Marc Kaufmann leitet in Innsbruck u.a. ein Spezialteam für die intraoperative, anästhesiologische Betreuung von Säuglingen und Kleinkindern bei Lebertransplantationen und ist mitverantwortlich für das Kunstherz-Programm der Uniklinik. Zusätzlich hat er ein Projekt für den mobilen Einsatz der Herz-Lungenmaschine ins Leben gerufen, mit dem PatientInnen mit schwersten Lungen- und Kreislaufversagen in den Krankenhäusern Westösterreichs vor Ort stabilisiert und anschließend nach Innsbruck transportiert werden können.
Der Südtiroler ist verheiratet mit einer Ärztin und Vater von zwei Töchtern.
Martin Steinkasserer trat die Primarstelle im Krankenhaus Bruneck 2016 an. Dort war er kein Unbekannter, denn der gebürtige Brunecker war seit 1993 zuerst als Assistenzarzt und später als Oberarzt tätig. 2008 wechselte er für vier Jahre an das „Ospedale Sacro cuore Negrar“ bei Verona und dann an das Zentralkrankenhaus Bozen. Nach guten zwei Jahren in seiner Heimatstadt wird Steinkasserer nun als Primar der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am Landeskrankenhaus Bozen berufen. Dem erfahrenen Gynäkologen ist es während seiner Tätigkeit als Primar in Bruneck durchaus gelungen, vor allem auch durch verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit, die bereits auf sehr hohem Niveau befindliche minimal-invasive Chirurgie auszubauen und die Komplexität der durchgeführten Eingriffe zu steigern. Auch die die gleichzeitig breitangelegte Grundversorgung ist unter seiner Führung keineswegs zu kurz gekommen und das landesweite Zentrum für Reproduktionsmedizin konnte weiterhin zur vollen Zufriedenheit der Patientinnen weitergeführt werden. Als einer der ersten Primare mit dem Auftrag als Dienstleiter für zwei Standorte, hat er es verstanden, neben dem Krankenhaus Bruneck jenes von Innichen zu betreuen und dort die Diente aufrechtzuhalten. Steinkasserer ist im Rahmen der onkologischen Zertifizierung in Südtirol 2014 zum onkologisch-gynäkologischen Chirurg ernannt worden. Seit 2012 ist er zudem Lehrbeauftragter an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Hochschule Hannover.
Mohsen Farsad, ist offiziell als Primar des Dienstes für Nuklearmedizin im Krankenhaus Bozen, bestätigt worden. Dr. Farsad, Jahrgang 1970, promovierte 1999 an der Universität in Bologna und erlangte im Jahre 2003 die Spezialisierung zum Facharzt in Nuklearmedizin. Nach einigen lehrreichen Erfahrungen, auch im europäischen Raum, nahm er 2007 seine Tätigkeit im Krankenhaus Bozen als Assistenzarzt auf. Hierbei kümmerte er sich hauptsächlich um die onkologische Diagnostik PET-CT und die Erforschung funktioneller Bewegungsstörungen. Im Jahre 2011 wurde er zum leitenden Oberarzt für „Onkologische Diagnostik mit PET/CT“ ernannt. Im August 2013 übernahm er als geschäftsführender Primar den Dienst für Nuklearmedizin, als Nachfolger des pensionierten Primars Dr. Luzian Osele. Die nunmehrige offizielle Bestätigung zum Primar des Dienstes für Nuklearmedizin ist die Anerkennung seiner Professionalität und seines Engagements, das Dr. Mohsen Farsad in den Jahren seiner Tätigkeit bewiesen hat.
Roger Pycha, seit 1999 Direktor des psychiatrischen Dienstes in Bruneck, wechselt in den Gesundheitsbezirk Brixen: der 59-Jährige Absolvent des Franziskanergymnasiums tritt ab 1.9. die Nachfolge von Josef Schwitzer an. Pycha promovierte 1985 in Innsbruck, war u.a. als Assistenzarzt in Chur und als Oberarzt an der Innsbrucker Uniklinik tätig. Er ist Koordinator der Europäischen Allianz gegen Depression in Südtirol, wissenschaftlicher Leiter der Südtiroler Arbeitsgruppe für Suizidprävention, Vizepräsident und Lehrtherapeut des Südtiroler Institutes für Systemische Forschung und Therapie, Ausschussmitglied der Südtiroler Selbsthilfeorganisation psychisch Kranker „Lichtung/Girasole”. Dr. Pycha weist langjährige Erfahrung und klare Vorstellungen zu Entwicklung des Psychiatrischen Dienstes in Brixen auf, so die Expertenkommission zur Auswahl. Pycha bringt zudem die für die Organisation der psychiatrischen Versorgung so notwendige Kompetenz zur Netzwerk-Arbeit mit.
Thomas Lanthaler, Sanitätsdirektor und stellvertretender Generaldirektor des Sanitätsbetriebes, freut sich über die qualitativ hochwertigen Besetzungen: „Mit Mohsen Farsad haben wir einen erfahrenen Facharzt, der bereits in der Vergangenheit die Abteilung sehr gut geleitet hat. Martin Steinkasserer hat in Bruneck ausgezeichnete Arbeit geleistet und organisatorisches Geschick bewiesen hat. Nun wird er die größte gynäkologische Abteilung des Landes übernehmen – für Bruneck werden wir schnellstmöglich eine Ausschreibung vorbereiten. Dies trifft auch auf die Nachfolge von Roger Pycha zu, der seine Tätigkeit in Bruneck beendet und in Brixen beginnt. Marc Kaufmann begrüße ich ganz herzlich als Fachkraft aus dem Ausland und freue mich, dass er sich dafür entschieden hat, wieder nach Südtirol zu kommen.“