Von: luk
Bozen – Wie wird aus einem Baum inmitten eines Südtiroler Waldes ein Teil eines innovativen Holzbaus? Diese Reise haben sich vor Kurzem auf Einladung von IDM Südtirol fünf Journalisten renommierter Fachmedien aus Österreich und Italien angesehen. Dabei wurde der Bogen gespannt von Schloss Tirol und einem Hof im traditionellen Holzblockbau bis zu modernen Neuinterpretationen alter Bautechniken am Beispiel von Privathäusern, Firmengebäuden und Hotels. Auch die Zukunft der Südtiroler Wälder war Thema. Das Ziel dieser Journalistenreise? Südtirol den Medien als Land zu zeigen, in dem hochqualitative, lokale und nachhaltige Produkte aus Holz entstehen – wie eben moderne Gebäude in Vollholzbauweise.
„Bauen mit Holz ist klimafreundlich und umweltschonend, deshalb ist dieser Rohstoff ein Baumaterial für die Zukunft. Das ist auch der Grund, warum das Land den Holzbau in Südtirol laut Klimaplan 2040 forcieren will“, sagt Franziska Mair, Leiterin der Sektoren- und Unternehmensentwicklung von IDM. „Holz ist aber auch ein Rohstoff, der in Südtirol seit Jahrhunderten eng mit Land und Kultur verbunden ist und hierzulande seit jeher geschätzt, genutzt und gestaltet wird.“ Auch der Adel kam nicht am Holz vorbei, deshalb startete die Reise der fünf Fachjournalist:innen, die für Medien aus dem Holz- und Baubereich wie „Il Legno“ und „Finiture Green“ aus Italien oder „Holzmagazin“ und „Architektur Aktuell“ aus Österreich schreiben, auf Schloss Tirol.
Dort wurden sie von Marco Pietrogiovanna, Direktor des Amtes für Forstplanung des Landes, mit der Frage konfrontiert, wie die Südtiroler Wälder der Zukunft aussehen werden und wie man diese auf den Klimawandel vorbereiten kann. „Resilienz wird der ausschlaggebende Faktor für die zukünftige Walderhaltung sein und die Nutzung moderner Technologien, also die Digitalisierung, sind der Schlüssel dazu“, sagt Pietrogiovanna. „Nur wenn der Wald bewusst und aktiv bewirtschaftet wird, kann seine Schutz-, Nutz- und Erholungsfunktion auch weiterhin garantiert werden.“
Wie sehr die Tradition im Holzbau in Südtirol verankert ist, zeigte nach der Besichtigung des Landesmuseums für Kultur- und Landesgeschichte auf Schloss Tirol unter Führung von Direktor Leo Andergassen auch ein Ausflug zum Oberraindlhof im Schnalstal. Der auf 1.400 Metern Seehöhe gelegene Hof ist in historischer Holzbauweise errichtet und hat sich vom einsam gelegenen Bergbauernhof zum komfortablen Hotel entwickelt – mit liebevoll restaurierten Holzstuben.
Die Weiterentwicklung der traditionellen Holzbauweise Richtung Innovation und Moderne wurde dann anhand von mehreren Beispielen demonstriert: Besichtigt wurden ein modernes Privathaus, bei dem traditionelle Bautechniken durch die Firma Holzius aus Eyrs neu interpretiert wurden, das Biohotel Theiners Garten in Gargazon, dessen Zimmer in Holzbauweise errichtet sind, und das Hotel Pfösl in Deutschnofen, renoviert und erweitert durch das Unternehmen LignoAlp aus Deutschnofen, bekannt für seine hochwertigen Holzbauprojekte. Die alte Bausubstanz wurde hier mit einer neuen Holzfassade umhüllt. Letzter Punkt der Besichtigungen war der neue, fünfstöckige Firmensitz von ekos & Kostner in Vahrn, erbaut von Rubner Ingenieurholzbau aus Brixen in reiner Massivholzbauweise und mit begrünten Außenflächen zur natürlichen Kühlung.
Abgerundet wurde das Programm durch den Besuch von drei holzverarbeitenden Unternehmen. Die Firma Holzius verwendet für ihre Vollholzelemente ausschließlich den nachwachsenden Rohstoff Holz aus nachhaltig bewirtschafteten, PEFC-zertifizierten Wäldern und verzichtet beim Bau ihrer Vollholzhäuser komplett auf Leim. Welche Hightech-Lösungen im Holzbau möglich sind, demonstriert die Firma Rothoblaas schon am eigenen Firmengelände, wo das größte Hochregallager Italiens steht, erbaut mit 3.000 Kubikmetern Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Wie Holzobjekten Exzellenzcharakter verliehen werden kann, erlebten die Journalistinnen und Journalisten schließlich bei der 3D Wood in Lajen. Die Firma stellt gemeinsam mit dem Partnerunternehmen Dolomitisch aus Bozen mittels Satellitentechnologie und CNC-Maschinen topografische Möbel her, die Gebirgszüge aus der ganzen Welt mit einem zeitgenössischen Design darstellen. Und die beiden Unternehmen demonstrieren dabei eindrucksvoll, was mit modernen Technologien alles aus Holz gemacht werden kann.




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