Von: mk
Bruneck – Die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Pustertal bieten im Auftrag ihrer 26 Mitgliedsgemeinden eine Vielzahl an sozialen Dienstleistungen an. Einer dieser Dienste ist das Angebot Arbeit +, das sich auch an Menschen mit Behinderung richtet. Ausgehend von ihrer aktuellen Situation und den individuellen Fähigkeiten der Betreuten werden gemeinsam geeignete Möglichkeiten für eine Integration in die Arbeitswelt gesucht. Oft entstehen dabei sehr schöne Projekte, die für alle Beteiligten eine große Bereicherung sind. So zum Beispiel auch bei Thomas Kircher (Tommy).
2006 wurde Tommy in die Reha-Werkstatt der Bezirksgemeinschaft Pustertal aufgenommen. Dort arbeitete er bis 2024 in der Tischlerei. Sein großer Wunsch war es schon damals, irgendwann mal als Kellner in einer Bar arbeiten zu können. Als im Frühjahr 2024 die Bar Trayah Wiedereröffnung feierte und das Cafè von da an nicht mehr an eine externe Person verpachtet, sondern von der Bezirksgemeinschaft selbst geführt wurde, rückte Tommys Traum in greifbare Nähe. Er erhielt die Möglichkeit, in der Bar Cafè Trayah ein Praktikum zu machen. Stolz und voller Freude zeigte er dort, wie sehr ihm diese Arbeit gefällt und wie schnell er neue Aufgaben lernen und umsetzten kann.
Suche nach einer Arbeitsstelle außerhalb der BZG
Die positiven Erfahrungen in der Bar Cafè Trayah spornten Tommy an, eine Arbeit außerhalb einer Einrichtung der BZG zu suchen. So kam er mit dem Dienst Arbeit + in Kontakt. Trotz anfänglicher Skepsis von Seiten seiner Mutter, die ihn vor negativen Erlebnissen schützen wollte, war Thomas von Beginn an sehr motiviert und zielstrebig. Bald war klar, dass Tommy alle Voraussetzungen für ein Arbeitsbeschäftigungsprojekt in einem Betrieb erfüllt. Eine mögliche Chance ergab sich im Oktober bei einem Vorstellungsgespräch in der Sennibar in Bruneck.
Das Vorstellungsgespräch verlief durchwegs positiv und die Geschäftsführung konnte überzeugt werden, ein Arbeitsbeschäftigungsprojekt mit Thomas zu beginnen. Die Freude bei Thomas war riesengroß. Sogar ein paar Freudentränen gab es. Am 4. November begann er stolz seine Tätigkeit im Service der Sennibar mittels Vereinbarung zur Arbeitsbeschäftigung. Montags, donnerstags und freitags, jeweils von 12 bis 18 Uhr ist er dort für die Gästebewirtung zuständig und meistert seinen Job mit viel Freude und Begeisterung. Zudem unterstützt er dienstags und mittwochs tatkräftig die Kolleginnen und Kollegen in der Bar Cafè Trayah. Den Weg zur Arbeit bestreitet Thomas selbstständig und mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Chancen auf eine Verlängerung stehen gut
Im November ist die Vereinbarung zur Arbeitsbeschäftigung in der Sennibar zu verlängern. Die Chancen dafür stehen sehr gut. Thomas Kolleginnen sind sehr froh um ihn und um seine Hilfe. Er gehört zum Team und wird bei allem miteinbezogen. Auch seine fachlichen Fertigkeiten hat er ausgebaut und viel Neues dazugelernt. Er geht in seinem Job als Kellner sichtlich auf und das wiederum spüren nicht nur die Mitarbeiterinnen, sondern auch die Gäste.
Thomas Eltern sind sehr froh und dankbar, diesen Schritt mit der Arbeitsbeschäftigung gewagt zu haben. Thomas selbst ist überglücklich und hat mit seinem Engagement gezeigt, wie Inklusion gelingen kann. Seine Betreuer der Reha-Werkstatt und vom Dienst Arbeit + sind sehr stolz auf ihn und wünschen ihm weiterhin viel Freude.
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