Von: mk
Bozen – In den letzten Monaten hat sich aufgrund der Folgen der Coronavirus-Pandemie herausgestellt, dass die Weinwirtschaft zwar in Südtirol und italienweit sehr gut aufgestellt ist, eine internationalere Vermarktung jedoch zukunftsweisend ist. Dies ergab die Online-Diskussion beim gestrigen Webinar “Landwirtschaft 2030”.
Zur vierten und letzten Donnerstagabend-Diskussionen auf der Internet-Plattform Zoom waren diesmal Südtirols Weinbauern geladen: Ihnen wurden Zukunftsüberlegungen vorgestellt, zu denen sie schriftliche Fragen stellen konnten, auf die der Landwirtschaftslandesrat dann einging.
Dabei kristallisierte sich heraus: Dass die Weinwirtschaft seit vielen Jahren auf Qualität setzt, sei eine erfolgreiche Strategie. Allerdings sei die Vermarktung der Südtiroler Weine zu stark auf den heimischen Hotel-Restaurant-Sektor (Horeca) konzentriert. Dies sieht man auch in der Landesabteilung Landwirtschaft so: Laut Konzept Landwirtschaft 2030 liegt eine Zukunftschance in den ausländischen Märkten. Die Coronavirus-Zeit habe deutlich gezeigt, dass es wichtig sei, sich breiter aufzustellen, um nicht von einem Markt abhängig zu sein. Ziel sei laut Konzept, die Einzelmarken zu schützen (bewahren?), zugleich aber stärker unter der Dachmarke “Südtirol” zu vermarkten.
Bauern sehen größten Einfluss durch Klima und Konsumenten
Viele der Bäuerinnen und Bauern wiesen im Webinar auf den großen Einfluss von Klima und Konsument auf ihren Sektor hin: 60 Prozent von ihnen gaben in einer Online-Direktbefragung an, dass dies eine Zukunftsfrage sein wird, mit der man sich immer stärker auseinandersetzen wird. Dies deckt sich mit den Ergebnissen der Webinare zum Obstbau und zur Milchwirtschaft: In beiden Fällen hatte mehr als die Hälfte der Bäuerinnen und Bauern das Klima und die Konsumenten als bedeutendste Einflussfaktoren der Zukunft eingestuft. Eine Botschaft, die in der Ausarbeitung des Landwirtschaftskonzeptes 2030 entsprechend gewichtet werden muss.
Über 1000 Interessierte in vier Webinaren
Die vierteilige Webinarreihe hatte mit Obstbau und Milchwirtschaft begonnen, es folgte der Zu- und Nebenerwerb und ist mit dem Weinbau abgeschlossen worden. Über 1000 Bäuerinnen und Bauern haben ihre Anregungen und Überlegungen eingebracht. Mit Abschluss der bäuerlichen Diskussionsrunde wird das darauf aufbauende, überarbeitete Konzept im Herbst der gesamten Bevölkerung vorgestellt.