Von: mk
Bozen – In die neue Datenbank fließen laufend aktualisierte Informationen zu energieeffizienten Gebäuden in ganz Europa ein: Wie viel Energie verbrauchen sie? Wie fühlen sich die Bewohner in den neuen Gebäuden? Zudem werden eine Vielzahl von Daten zu Bauart, Standort, Größe und Ausstattung aufgenommen – so können Experten genau analysieren, warum die Gebäude der neuesten Generation nicht immer halten, was bei der Planung versprochen wurde. Damit soll die Datenbank ein wertvolles Instrument sein, um zukünftige Gebäude zu verbessern. Zum Auftakt der gemeinsamen Arbeit trafen sich die europäischen Partner am 15. und 16. September in Bozen.
Wie viel Energie verbrauchen Heizung und Beleuchtung? Wie viel erneuerbare Energie produzieren die Gebäude selbst? Eine Software, die mit einem Kontrollsystem im Gebäude verbunden ist, registriert fortlaufend Informationen wie diese. Per Online-Fragebogen erheben die Wissenschaftler zudem, wie die Bewohner den Wohnkomfort beurteilen. In die Datenbank aufgenommen werden nur Niedrigstenergiebebäude; die Energie, die sie zum Beheizen, Kühlen und für die Beleuchtung benötigen, gewinnen sie fast ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen.
Viele der Technologien und Planungsmethoden, die für diese Gebäude verwendet wurden, konnten dank europäischer Fonds entwickelt werden. „Heute sind wir in der Lage, diese Häuser genauestens zu analysieren und herausfinden, wieso sie sich zum Teil anders verhalten, als in der Planungsphase erwartet wurde“, erklärt Wilmer Pasut, der das Projekt für EURAC Research koordiniert. „Mit der neuen Datenbank hat die EU ein Instrument, um die Gebäude in Zukunft weiter zu verbessern.“
Architekten und Planer können die Datenbank zum Beispiel konsultieren, um herauszufinden, welche Bauart für ein bestimmtes Klima geeignet ist. Hausverwaltern kann die Datenbank Möglichkeiten aufzeigen, den Energieverbrauch zu senken. Ausgehend von den Informationen aus der Datenbank könnte der Gesetzgeber künftig auch neue Ziele für energieeffizientes Bauen festlegen.
„Beim Aufbau dieser Datenbank kommen all die Kompetenzen zum Tragen, die wir im Laufe der Jahre bei der Simulation und beim Monitoring verschiedenster Gebäude in Südtirol entwickelt haben. Beispiele sind der Bozner Stadtteil Casanova oder das ehemalige Postgebäude in Bozen, oder auch das Energiekonzept des neuen Technologieparks NOI in Bozen. Dank unserer Erfahrung können wir uns beim Aufbau der Datenbank auf die kritischen Aspekte konzentrieren und von den besten Beispielen europaweit lernen“, sagt Wolfram Sparber, Leiter des Instituts für Erneuerbare Energie von EURAC Research.