Von: luk
Bozen – Auch dieses Jahr wird INFES, die Fachstelle für Essstörungen, am Nationalen Tag gegen Essstörungen mit einer originellen Initiative teilnehmen.
In Anlehnung an den amerikanischen “Periwinkle Ribbon Day” wurde in Italien vor mittlerweile sechs Jahren die Giornata nazionale del Fiocchetto Lilla ausgerufen. Jedes Jahr sind es mehr und mehr Städte, die an der Initiative Teilnehmen und der gesamte Stifel färbt sich Lila.
Für Stefano Tavilla, der Gründer dieser Initiative, die nun vom italienischen Gesundheitsministerium unterstützt wird, ist der 15. März ein tragischer Tag, denn an diesem Tag vor sieben Jahren starb seine 17-jährige Tochter Giulia an den Folgen ihrer Bulimie. Gerade dann, als sie sich zu einer Therapie entschlossen hatte und auf den Platz in einer Klinik wartete. Tavilla setzt sich seither dafür ein, die Therapie von Essstörungen neu zu durchdenken, gerade weil Betroffene oft sehr lange brauchen, sich ihre Krankheit einzugestehen.
Tavilla wollte, dass auch in Italien mehr über Essstörungen und deren Folgen gesprochen wird, und hat sich mit viel Engagement dafür eingesetzt. Denn auch wenn Giulia es nicht geschafft hat, soll es keine weiteren Jugendlichen geben, die ihr Leben einer solchen Störung opfern. Dafür brauche es vor allem Prävention.
Um die Prävention von Essstörungen kümmert sich in Südtirol die Fachstelle für Essstörungen INFES. Ungefähr 80 Mal im Jahr sind die Mitarbeiterinnen von INFES in Schulklassen, wo sie mit Jugendlichen über die Akzeptanz des eigenen Körpers reflektieren und gefährliche Schlankheits- oder Muskelideale in Frage stellen. Außerdem bietet INFES Fortbildungen, Vorträge, Projekte, Initiativen – immer mit dem Ziel, die Liebe zum eigenen Körper zu fördern. Prävention heißt, darüber reden, diskutieren, sensibilisieren, informieren.
Der 15. März steht heuer unter dem Motto “Wiege dich nicht – Schätze dich”.