Preisgeld von je 1.500 Euro

WIFO zeichnet die besten Bachelor- und Masterarbeiten zur Südtiroler Wirtschaft aus

Mittwoch, 24. Februar 2021 | 11:33 Uhr

Von: mk

Bozen – Im Sommersemester 2020 haben 26 Studentinnen und Studenten am Wettbewerb „Bachelor- und Masterarbeiten zur Südtiroler Wirtschaft“ teilgenommen. Die drei Gewinner wurden heute im Rahmen einer Online-Prämierung mit einem Preisgeld von je 1.500 Euro belohnt. Die nächste Ausgabe des Wettbewerbs startet am 1. April 2021.

26 Studierende haben im Sommersemester 2020 Forschungskonzepte ihrer Bachelor- und Masterarbeiten zur Südtiroler Wirtschaft eingereicht. Die drei Abschlussarbeiten, welche die Jury am meisten überzeugen konnten, wurden heute vom WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen per Videokonferenz ausgezeichnet. Im Zuge der Prämierung stellten die Gewinner auch die Ergebnisse ihrer Abschlussarbeiten vor.

In seiner Masterarbeit „On Adaptation Costs in Public Building Projects: A Statistical Assessment of the Execution Stage” analysierte Jan Neumair aus Bruneck die Anpassungskosten, die in der Ausführungsphase von öffentlichen Bauprojekten auf Gemeindeebene entstehen. Im Zeitraum 2010 bis 2019 betrugen diese Anpassungskosten (z.B. für unvorhergesehene Umstände oder nachträgliche Änderungen) durchschnittlich 4,3 Prozent, wobei komplexe öffentliche Gebäude Kostenüberschreitungen verursachen. Das Landesgesetz vom 17.12.2015, welches die öffentliche Auftragsvergabe neu regelt, scheint dabei keinen kostenreduzierenden Effekt auf die Anpassungskosten zu haben.

Die Diplomarbeit von Johanna Wieser aus Rasen-Antholz trägt den Titel „Auswirkungen der staatlichen Covid-19-Hilfsmaßnahmen auf die kurzfristige Liquiditätssituation von Beherbergungsbetrieben in Südtirol und Tirol im Frühjahr 2020“. Die Ergebnisse zeigen, dass die kurzfristige Liquiditätssicherung durch die Covid-19-Hilfsmaßnahmen der Regierungen nicht gewährleistet werden konnte, unabhängig vom Standort. Die Maßnahmen waren in ihrer praktischen Umsetzung sehr kompliziert und bürokratisch, wodurch die Unterstützungen nicht zeitnahe bei den Unternehmen ankamen. Lediglich die Stundungsmöglichkeiten wiesen kurzfristig eine positive Wirkung auf die Liquiditätssituation der Beherbergungsbetriebe auf.

Auch Hannes Zuech aus Kaltern befasste sich in seiner Bachelorarbeit „Arbeitsproduktivität und Zufriedenheit von Frauen im Homeoffice während des Corona-Lockdowns in Südtirol“ mit der Covid-19-Pandemie. Anhand einer Umfrage analysierte er, ob es signifikante Unterschiede zwischen Müttern und Frauen ohne Kinder im Homeoffice gibt. Es zeigt sich, dass die Arbeitsproduktivität von Frauen bei Anwesenheit von Kindern sinkt, wohingegen sich bei der Zufriedenheit ein recht ausgeglichenes Bild erkennen lässt: Sowohl Frauen ohne Kinder als auch Mütter weisen in etwa dieselben Zufriedenheitswerte auf.

„Sowohl die zwei Erhebungen zur Covid-19-Pandemie als auch die Analyse zu den öffentlichen Bauprojekten waren im Frühjahr topaktuelle und bis dahin kaum untersuchte Themen. Die Umsetzung solcher Forschungskonzepte ist eine Herausforderung, welche die Gewinner/innen sehr gut gemeistert haben“, freut sich WIFO-Direktor Georg Lun.

Im Sommersemester 2021 geht der Wettbewerb „Bachelor- und Masterarbeiten zur Südtiroler Wirtschaft“ in die nächste Runde: Vom 1. April bis 16. Mai 2021 können interessierte Student/innen ihre Bewerbungen einreichen. Die drei besten Exposés werden mit je 1.500 Euro ausgezeichnet. Alle Unterlagen und Informationen sind auf der Webseite www.wifo.bz.it/thesis zu finden.

Bezirk: Bozen