Lage am Guadalupe River lebensgefährlich

24 Tote bei Sturzfluten in USA – Bis zu 25 Kinder vermisst

Samstag, 05. Juli 2025 | 12:13 Uhr

Von: APA/dpa

Nach heftigen Überschwemmungen in Texas mit mindestens 24 Toten dauerte die Suche nach zahlreichen Vermissten am Samstag an. Zwischen 23 und 25 Teilnehmer eines christlichen Sommercamps für Mädchen wurden laut dem Sheriff des Gebiets, Larry L. Leitha, bisher nicht gefunden. Wegen des US-Unabhängigkeitstags am Freitag hätten zahlreiche Menschen in der Nähe des Guadalupe River im Kerr County gecampt. In den USA nutzen viele Menschen das verlängerte Wochenende für Ausflüge.

Freitagfrüh hatte es in dem Gebiet begonnen heftig zu regnen. In der für Sommercamps beliebten Gegend ist es nach Behördenangaben nicht unüblich, dass Flüsse über die Ufer treten. Allerdings war die Dimension ungewöhnlich. Der Guadalupe River sei in den frühen Morgenstunden innerhalb kürzester Zeit um fast acht Meter angestiegen, sagte Vize-Gouverneur Dan Patrick. Die Rede war von einer “desaströsen Sturzflut”.

Es sei taktlos zu sagen, man hätte mit den Überschwemmungen rechnen müssen, sagte ein Anrainer dem Sender CNN. “Jeder der so etwas sagt wie: “Das war vorhergesagt. Warum habt ihr nicht die Nachrichten geschaut?” Das ist gefühllos”. Bewohner des Gebiets hätten um ihr Leben fliehen müssen – teilweise mit Booten, teilweise über umgestürzte Stromleitungen hinweg, weil alle anderen Wege überflutet gewesen seien. Fernsehbilder zeigten, wie Autos mitgerissen wurden, Bäume entwurzelt waren, Häuser unter Wasser standen.

Kinder unter den Toten

Unter den bisher 24 geborgenen Toten sind nach Angaben des Vize-Gouverneurs Erwachsene und Kinder. Zum Teil wurden die Leichen in Autos gefunden, die weggespült worden waren. Weitere Details zu den Toten wurden zunächst nicht bekanntgegeben. Laut Sheriff Leitha, gab es einen weiteren Todesfall im benachbarten Kendall County. Ob dieser mit den Überschwemmungen in Zusammenhang steht, war zunächst unklar.

Nach Angaben des Vize-Gouverneurs waren neun Rettungsteams mit rund 500 Einsatzkräften auf der Suche nach den Vermissten. Unter ihnen sind den Angaben zufolge vor allem Kinder aus einem bestimmten Camp – ein christliches Sommercamp für Mädchen, das zum Zeitpunkt der Regenfälle mehr als 750 Kinder beherbergte. Vize-Gouverneur Patrick hatte zuvor betont, das müsse nicht heißen, dass sie verloren seien – sie könnten zur Sicherheit auch auf Bäume geklettert sein. Die Lage sei unübersichtlich, es gebe keinen Strom und kein Internet.

Trump verspricht Hilfe

Bis Freitagabend wurden offiziellen Angaben zufolge 237 Menschen gerettet, der Großteil davon mit Hubschraubern. Gouverneur Abbott rief für Teile von Texas den Katastrophenfall aus, um zusätzliche Ressourcen zu mobilisieren. In der Umgebung wurden die Anrainer aufgefordert, sich in höhere Lagen zu begeben. Es wurden zentrale Anlaufpunkte geschaffen.

US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Überschwemmungen vor Journalisten in der Air Force One als “schreckliche Sache”. “Es sieht aus, als seien einige junge Menschen gestorben”, zitierten ihn US-Medien. Er werde mit Gouverneur Greg Abbott zusammenarbeiten, um dem Bundesstaat Hilfen zukommen zu lassen. Heimatschutzministerin Kristi Noem postete auf der Plattform X, sie habe Einsatzkräfte angewiesen zu helfen, darunter die US-Küstenwache. Sie schrieb: “Betet für Texas”.

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