Vorbereitung

Aggressive Patienten: Krankenhaus Bruneck trainiert Ernstfall

Dienstag, 18. November 2025 | 16:47 Uhr

Von: mk

Bruneck – Am 15. November 2025 fand im Krankenhaus Bruneck eine Notfall-Übung zur Bewältigung einer Bedrohungslage durch einen aggressiven Patienten statt.

Punkt 9.00 Uhr fiel der Startschuss für eine Übung, die das Krankenhauspersonal besonders fordern sollte: Ein Patient im Wartebereich der Augenabteilung zeigte zunächst auffälliges Verhalten, wurde dann laut und zog schließlich ein Messer. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich eine bedrohliche Situation für Personal und Anwesende, bei der auch Verletzungen simuliert wurden.

Das Team setzte die vorgesehenen Notfallmaßnahmen um, organisierte die Evakuierung der Patientinnen und Patienten und alarmierte die Ordnungskräfte. Die Abläufe – von der Alarmierung bis zur Versorgung der Betroffenen – wurden unter realistischen Bedingungen getestet. Nach dem Eintreffen der Carabinieri konnte die Lage unter Kontrolle gebracht und der Amoklauf des Patienten gestoppt werden. Im Anschluss wurden alle erforderlichen Meldungen und Berichte erstellt, um die Abläufe weiter zu optimieren.

Die Notfallübung war von Riskmanagerin Dr.in Rosmarie Oberhammer und Pflegedienstleiter Georg Bergmeister in enger Zusammenarbeit mit der Bezirksdirektion Bruneck der Krankenhausleitung und dem Weißen Kreuz vorbereitet worden. Rund 40 Personen nahmen an der Übung teil. Auch die Ordnungskräfte waren durch Bezirkskommandant der Carabinieri Major Vincenzo Di Buduo und Leutnants Antonio Nido und Moritz Goller vertreten.

Ein besonderer Fokus lag auch darauf, dass die Übung der MANV-1-Stufe (Massenanfall von Verletzten, Stufe 1) entsprach. Gerade mit Blick auf die bevorstehenden olympischen Winterspiele in Antholz im Februar 2026 ist die Vorbereitung auf außergewöhnliche Einsatzlagen von großer Bedeutung. Auch der Direktor der Notfall-Anästhesie und Intensivmedizin im Südtiroler Sanitätsbetrieb und „Medical care Director“ für die olympischen Winterspiele in Antholz, Primar Dr. Marc Kaufmann, war an der Übung beteiligt und lobte das Engagement und die Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Bezirksdirektor und Einsatzleiter Dr. Gerhard Griessmair danke den Organisatoren und Mitarbeitenden für ihren Einsatz und die erfolgreiche Durchführung der Übung: „Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement und die Zusammenarbeit. Die Übung hat geholfen, einige Schwachstellen zu identifizieren, gleichzeitig aber auch gezeigt, dass das Krankenhaus Bruneck in vielen Bereichen bereits gut vorbereitet ist.“

Die gewonnenen Erkenntnisse werden nun ausgewertet und fließen in die weiteren Sicherheitsmaßnahmen und Schulungen ein.

Bezirk: Pustertal

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