Erika Gamper tot im Bachbett der Plima gefunden

Auf Suche nach Fotomotiv abgestürzt

Mittwoch, 20. Januar 2021 | 17:34 Uhr

Martell – Ihre Leidenschaft für besonders schöne Fotos hat Erika Gamper, ehemalige Fotografin der „Dolomiten“, am Dienstag  das Leben gekostet. Auf der Suche nach dem besonderen Motiv hat sie sich zu weit über das schneebedeckte Geländer einer Brücke über die Plima gelehnt und ist abgestürzt.

Erika Gamper hatte sich am Dienstag auf den Weg ins Martelltal gemacht – mit Hund und Fotokamera. Das Auto stellte sie auf einem Parkplatz am Talschluss ab.

Dann machte sie sich auf den Weg – wie immer auch auf der Suche nach besonders schönen Fotomotiven. Denn ihr ehemaliger Beruf ist auch nach der Pensionierung ihre Leidenschaft geblieben. Die verschneite Winterlandschaft bot jede Menge Motive.

Ein ganz besonders schönes bietet sich von der kleinen Holzbrücke über die Plima, die vom letzten Parkplatz in Richtung des ehemaligen Hotels Paradiso führt. Von dort geht der Blick zu einer Bergspitze, die beim Sonnenuntergang ein besonders schönes Motiv abgibt. Am Geländer band Erika Gamper daher  ihren Hund an, um ungestört fotografieren zu können.

Das Geländer war tief verschneit und erschien dadurch wohl wesentlich höher als es war. Eine fatale Täuschung. Denn sie verleitete Erika Gamper dazu, sich zu weit nach vorne zu lehnen. Sie verlor das Gleichgewicht und stürzte rund 20 Meter ab.

BRD Martell

Nachdem sie auch am späten Abend noch nicht wieder daheim war, schlug die Familie Alarm, und gegen 23.30 Uhr wurde die Bergrettung Martell für die Suchaktion alarmiert. Die Bergretter fuhren in Richtung Hintermartell, zunächst bis zum Stausee und dann weiter bis zum Talschluss. Dort hatten in der Zwischenzeit die Carabinieri das Auto von Erika Gamper gefunden. Schon kurze Zeit später wurde auch der Hund von Gamper gefunden, noch immer an das Geländer der Holzbrücke angeleint.

Mit Scheinwerfern wurde daraufhin die Umgebung abgesucht und der Körper der Vermissten schließlich in der Plima gefunden. Bergretter stiegen ab und bargen die Leiche von Erika Gamper. Im Einsatz standen neben den Carabinieri auch die Feuerwehr Martell, die die Bergretter unterstützte, sowie  die Notfallseelsorge, die die Angehörigen betreute. Um Erika Gamper trauern Erwin Hofer, ehemaliger RAI-Jounalist, und die Söhne Mathias und Florian.

Von: luk

Bezirk: Vinschgau