Von: mk
Bozen – Das 166. Gründungsjubiläum der Staatspolizei wurde auch in Bozen gefeiert. Im Stadttheater zog Quästor Giuseppe Racca Bilanz. Obwohl laut Daten die Anzahl der Verbrechen sinkt, gibt es auch Grund zur Besorgnis – vor allem in Zusammenhang mit Gewalt gegen Frauen und den sogenannten „Baby Gangs“.
In Zusammenhang mit Diebstählen und Raubüberfällen konnte Racca auf die hohe Aufklärungsrate verweisen. Als Beispiel nannte er die Überfälle auf zwei Juwelierläden in Bozen am Anfang des Jahres. Die Täter wurden letztendlich überführt.
Gleichzeitig verwies der Quästor auf das Problem der Baby Gangs, das auch in Südtirol in der Vergangenheit für Schlagzeilen gesorgt hat. Zwar haben Baby Gangs bei uns noch nicht jenen Grad an Gefährlichkeit erreicht, wie dies in anderen Städten Italiens der Fall ist. Trotzdem sprach Racca von einem beunruhigenden Phänomen.
Gemeint sind Banden von Jugendlichen teils unter 14 Jahren, die oft ganze Wohnblöcke terrorisieren und aufgrund ihres Alters strafrechtlich kaum verfolgbar sind. In Südtirol gehen Fälle von Ladendiebstahl und andere Diebstahlsdelikte, Bedrohungen sowie versuchte Raubüberfälle bereits auf das Konto von Baby Gangs.
Doch die Polizei konnte auch in solchen Fällen eingreifen. Einige Jugendliche wurden Wohngemeinschaften aufgefangen, andere mussten in Jugendhaftanstalten verlegt werden. Wieder andere wurden in Einrichtungen außerhalb des Landes untergebracht – vor allem aufgrund der prekären Situation in den Ursprungsfamilien.
In Zusammenhang mit Gewalt an Frauen wurden im vergangenen Jahr hingegen rund 100 Fälle bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Die Polizei hat im vergangenen Jahr auch ihren Fokus auf Stalking gerichtet und eine eigene Sensibilisierungskampagne ins Leben gerufen.