Von: mk
Tiers – Die Bergrettung Tiers hält Rückschau auf das Jahr 2018 und zieht Bilanz.
15 Jahre sind bereits vergangen seit der Gründung der Helfer vor Ort am 1.08.2003. Seitdem konnten 666 Helfer vor Ort Einsätze verzeichnet werden, im Schnitt 45,9 Einsätze pro Jahr. Die Gruppe der Helfer vor Ort entstand vor allem aus dem Grund, weil in Tiers kein Weißes Kreuz stationiert ist und dessen Anfahrtszeit meist mehr als 30 Minuten beträgt. Die Helfer vor Ort eilen zu medizinischen Notfällen, Straßen- sowie Arbeitsunfällen und übernehmen die Erstversorgung der Patienten, bis das Weiße Kreuz eintrifft. In all den Jahren kam die wertvolle Hilfe der Helfer vor Ort, vor allem der Tierser Bevölkerung, sowie den Touristen zugute und ist heute nicht mehr wegzudenken.
Des Öfteren wird von der Bevölkerung gefragt, warum die Helfer vor Ort bei einem Notfall nicht ausrücken. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Helfer vor Ort nur bei einem „Kodex Rot“ (was „dringender Notfall“ bedeutet) von der Landesnotrufzentrale alarmiert werden. Wird der Einsatz vom Disponenten in der Landesnotrufzentrale als „nicht dringender Notfall“ eingestuft, wird das Weiße Kreuz alarmiert, nicht aber die Helfer vor Ort.
Natürlich ist eine stetige Weiterbildung im medizinischen Bereich für die Helfer vor Ort nicht nur Pflicht, sondern auch von großer Wichtigkeit, denn eine effektive und schnelle Hilfe muss gelernt sein. Für Übungszwecke haben wir drei neue Wiederbelebungspuppen angeschafft, eine Erwachsenen-, eine Kinder- und eine Kleinkindpuppe.
„Um unsere Einsatzbekleidung zu vervollständigen, haben wir für alle Mitglieder Handschuhe angekauft. Für alle Bergretter wurde ein neuer Klettergurt mit Selbstsicherungsschlinge, sowie neue Karabiner und verschiedenes technisches Einsatzmaterial besorgt. Das schon seit längerer Zeit geplante Materialdepot auf dem Santnerpass konnte am 13. Juli verwirklicht werden. Somit kann eine schnellere Rettung bei Einsätzen in der Nacht oder bei Nebel, wenn keine Hubschrauberunterstützung möglich ist, gewährleistet werden. An der Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an die Raiffeisenkasse Schlern-Rosengarten, mit deren Unterstützung wir dieses Projekt erst verwirklichen konnten“, erklärt Rettungsstellenleiter Stephan Obkircher.
Im vergangenen Jahr sind Elias Resch als BRD-Anwärter sowie Andreas Hauser dem Verein beigetreten. Matthias Damian ist nach 15 Jahren Mitglied vom Verein ausgetreten. Hubert Antholzer und Georg Antholzer haben durch ihre 40-jährige aktive Mitgliedschaft das Abzeichen in Gold erhalten.
Die Retter sind rund um die Uhr 365 Tage im Jahr einsatzbereit, die Wochenenden und Feiertage werden mit Bereitschaftsdienst abgedeckt, sodass gewährleistet wird, dass immer jemand im Dorf ist. Hierfür wurden 1.539 Stunden investiert. Das ist eine beachtliche Summe, wenn man bedenkt, dass hier noch keine Kurse, Übungen, Einsätze oder sonstige Vereinstätigkeit beachtet wurden.
Bei insgesamt 115 Einsätzen konnte 120 Personen wertvolle Hilfe geleistet werden, für fünf Personen kam unsere Hilfe leider zu spät. Bei 37 Bergrettungs-Einsätzen konnten 46 Personen geborgen werden, dazu kamen 59 Helfer vor Ort Ausrückungen sowie 19 Pisten-Einsätze im Skigebiet Carezza.
„Ich möchte diesen Jahresbericht nutzen, um mich bei all meinen Kameraden für die 5.499 geleisteten Stunden bei Einsätzen, Übungen und Schulungen, Instandhaltungs- und Verwaltungsarbeiten zu bedanken. Einen aufrichtigen Dank den Familienmitgliedern, die unsere ehrenamtliche Tätigkeit unterstützen und ohne deren Verständnis wir unsere Aufgaben nicht erfüllen könnten. Zum Abschluss möchte ich mich bei allen Sponsoren und Gönnern, vor Allem bei der Gemeindeverwaltung, der Raiffeisenkasse Schlern-Rosengarten, der Familie Damian Martin – Cyprianerhof, bei unseren Fahrzeugpatinen, sowie beim Tierser Jagdverein und bei allen freiwilligen Helfern, die uns beim Bergrettungsfest und beim Pistendienst geholfen haben, bedanken“, erklärt Obkircher.