Missbrauchsthematik

Bischof Ivo Muser räumt Fehler ein

Mittwoch, 02. Februar 2022 | 09:03 Uhr

Bozen – Timothy Meehan, ein aus Boston stammender Geistliche des Ordens “Legionäre Christi”, ist vor fünf Jahren nach Südtirol gekommen und in drei Pfarreien tätig gewesen. Dass er in den USA eine sexuelle Beziehung mit einem 17-Jährigen hatte, war den Pfarrverantwortlichen nicht bekannt. Bischof Ivo Muser übernimmt dafür die Verantwortung.

Bevor er seine Arbeit aufnahm, hatte der Priester dem Bischof die Beziehung gestanden. Dass er die Pfarreien nicht informiert hat, sei ein schwerer Fehler gewesen, räumt Muser heute ein. Er habe nichts vertuschen wollen, stattdessen habe er sich zu sehr auf den rechtlichen Aspekt konzentriert, erklärte der Bischof Medien gegenüber.

Rein rechtlich gesehen stellte die Beziehung des Priesters kein Hindernis dar. Allerdings hat der Bischof die Pfarreien, in denen der Priester tätig war, nicht über die Vergangenheit des Geistlichen in Kenntnis gesetzt.

Im letzten Jahr hat jene Glaubensgemeinschaft in den USA, für die der Priester tätig war, eine Liste von Personen veröffentlicht, die sich des Missbrauchs schuldig gemacht hatten. Der Namen des Priesters schien dort auf. Daraufhin hat man den Priester in Südtirol entlassen.

Bischof Ivo Muser erklärte, dass er damals falsch gehandelt habe. So etwas dürfe nicht wieder in der Südtiroler Kirche passieren. In Südtirol soll es in Zusammenhang mit dem Priester zu keinem Missbrauchsfall gekommen sein, wie Muser erklärt.

Von: mk

Bezirk: Bozen