Gerettete Wanderin verlässt das Glück

Blutspur in den Alpen

Montag, 27. Oktober 2025 | 09:45 Uhr

Von: idr

Traunstein – Eine Wanderung am oberösterreichischen Traunstein endete für eine 63-jährige Deutsche tödlich. Obwohl zwei aufmerksame Wanderer die Frau nach einem Absturz am Mittwoch aufgrund ihrer Blutspur fanden und damit zunächst ihr Leben retteten, erlag sie einen Tag später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.

Die dramatischen Ereignisse nahmen am Mittwochnachmittag gegen 15.50 Uhr ihren Lauf: Ein 65-Jähriger und ein 69 Jahre alter Mann befanden sich auf dem Mair Alm Steig im Abstieg vom rund 1.600 Meter hohen Traunstein, als ihnen zunächst eine volle Trinkflasche auf dem Weg auffiel. Etwa 40 Höhenmeter weiter entdeckten die beiden dann deutliche Blutspuren. Die Wanderer reagierten geistesgegenwärtig und suchten das Gelände in Falllinie ab – mit Erfolg: Sie fanden die schwer verletzte, nicht ansprechbare Frau und alarmierten sofort die Bergrettung.

Der Notarzthubschrauber „Martin 3“ flog die Verunglückte umgehend in ein Krankenhaus, doch ihr Zustand verschlechterte sich während des Transports dramatisch. Die Besatzung musste zwischenlanden und die Frau reanimieren. Auch auf der nahe gelegenen Mairalm am Fuße des Traunsteins war ein erneuter Zwischenstopp zur notärztlichen Versorgung nötig, bevor die 63-Jährige ins rund 50 Kilometer entfernte Krankenhaus nach Wels geflogen werden konnte. Der gesamte Einsatz dauerte etwa zwei Stunden.

Tragisches Ende nach turbulenter Rettung

Zunächst hieß es, der Zustand der Deutschen habe sich stabilisiert, doch am Freitag gaben die Behörden bekannt, dass die Frau ihren Verletzungen erlegen ist. Nach Angaben der Bergrettung dürfte sie eine weite Strecke abgestürzt und liegen geblieben sein. Zeugen des Unfalls haben sich bisher nicht gemeldet. Die Polizei Oberösterreich ermittelt weiterhin zur Unfallursache.

Der Traunstein am Ostufer des Traunsees im Salzkammergut ist bei Bergsteigern beliebt. Mehrere Klettersteige führen zum 1.691 Meter hohen Gipfel, darunter der Mair Alm Steig, der in etwa drei Stunden zu bewältigen ist – allerdings nur mit guter Kondition und Trittsicherheit. Eine Polizeisprecherin betonte gegenüber BILD: „Die Betroffene hatte großes Glück, dass die beiden Wanderer sie gefunden haben.“ Ohne die Blutspur und die Aufmerksamkeit der Ersthelfer wäre die Frau vermutlich an Ort und Stelle verstorben.

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