Häusliche Gewalt liegt nach wie vor an der Spitze

Bozen: Gewalt an Frauen nimmt zu

Donnerstag, 14. Februar 2019 | 18:03 Uhr

Bozen – Bereits seit zehn Jahren ist das Netzwerk gegen Gewalt an Frauen in Bozen aktiv. Dabei arbeiten alle mit dem Thema befassten Institutionen, Einrichtungen und Vereinigungen eng zusammen. Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag hat die Beobachtungsstelle gegen Gewalt an Frauen von Bozen die Daten vom Jahr 2017 präsentiert.

Im Beisein der Stadträte Juri Andriollo (Soziales) und Marialaura Lorenzini (Gleichstellung) wurde außerdem der gesammelte Erlös des “Stadtlaufs gegen Gewalt an Frauen 2018” den Vertreterinnen von GEA und vom Haus der geschützten Wohnungen überreicht. Dabei handelt es sich um eine Summe von 4.209 Euro.

Sylvia Profanter, Direktorin vom Amt für Statistik, sowie Gabriele Kusstatscher, Präsidentin der Kontaktstelle gegen Gewalt GEA, haben über die Daten berichtet. Demnach haben sich im Jahr 2017 insgesamt 179 Betroffene an eine der Dienststellen des Netzwerks gegen Gewalt an Frauen in Bozen gerichtet.

Die Zahl der Hilfesuchenden hat damit im Vergleich zu den vorhergehenden Jahren deutlich zugenommen. Waren es im Jahr zuvor 170 Frauen, suchten Jahr 2015 „nur“ 135 Frauen Hilfe. Im Jahr 2014 wandten sich 154 Frauen an das Netzwerk, im Jahr 2013 waren es 155. Im Jahr 2012 haben insgesamt 145 Frauen eine der Dienststellen aufgesucht.

Der Erlös des Aktionstags wird zur Unterstützung der Dienstleistungen für Frauen, die Gewalt erlitten haben, verwendet.

Was die unterschiedlichen Formen von Gewalt anbelangt, ist die häusliche Gewalt im Jahr 2017 immer noch die häufigste. Bei 80 Prozent der gemeldeten Fälle handelt es sich um Gewalt in den eigenen vier Wänden. Eine sinkende Tendenz lässt sich hingegen beim Stalking feststellen (sieben Prozent). Mehr Fälle von Gewalt an Frauen wurden hingegen auch in Zusammenhang mit Ausbeutung von Prostituierten und mit Menschenhandel gemeldet.

Von: mk

Bezirk: Bozen