Von: fra
Bozen – In Bozen wird derzeit über den Vorschlag diskutiert, den Pfarrplatz aus Sicherheitsgründen einzuzäunen und zwischen 18.00 und 6.00 Uhr zu schließen. Der Zaun soll laut Berichten entlang der Eisackstraße, vom Dom bis zum Pfarrzentrum, errichtet werden. Hintergrund ist, dass der Platz in den vergangenen Jahren zunehmend zum Treffpunkt für Menschen in schwierigen Lebenslagen geworden ist.
Die Grünen in Bozen kritisieren den Plan deutlich. Fraktionsvorsitzende Chiara Rabini betont, Sicherheit sei zwar notwendig, ein Zaun aber keine Lösung. „Ein Zaun verschiebt die Probleme nur ein paar Meter weiter, ohne sie zu lösen“, so Rabini. „Folgt man dieser Logik, müsste man bald auch andere Plätze wie den Dominikanerplatz einzäunen – und am Ende die ganze Stadt.“
Statt räumlicher Abschottung setzen die Grünen auf soziale Präsenz und Prävention. Sicherheit entstehe, so die Partei, durch Zusammenarbeit zwischen Stadt, Sozialdiensten, Polizei, Pfarrgemeinden und Organisationen des dritten Sektors. Vorgeschlagen werden offene Tageszentren mit Sprachkursen, Ausbildungs- und Arbeitsangeboten sowie öffentlichen Toiletten – Orte der Inklusion statt Ausschluss.
Der Pfarrplatz sei ein symbolischer Ort im Herzen Bozens, heißt es weiter. Ihn abzusperren, würde bedeuten, „einen Teil der Stadt und ihrer Werte zu verschließen“. Die Grünen fordern daher, das geplante Projekt im Gemeinderat umfassend zu prüfen und nachhaltige, gemeinsame Lösungen zu suchen.
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