„Frieden ist alternativlos“

Bozen: KVW-Friedensmarsch am 3. Oktober in Gries

Samstag, 04. Oktober 2025 | 10:42 Uhr

Von: lup

Bozen – Mehr als 300 Menschen aus allen Landesteilen sind dem Aufruf des KVW zum Friedensmarsch nach Gries gefolgt. Damit hat der größte Sozialverband Südtirols ein klares öffentliches Zeichen für Frieden, Gerechtigkeit und Zusammenhalt gesetzt.

Landesvorsitzender Werner Steiner bezeichnete in seiner Begrüßung den Frieden als ein Geschenk Gottes, das wir suchen und in die Welt tragen müssen. Der Friedensmarsch soll nicht nur ein Weg durch die Straßen, sondern ein Weg in unsere Herzen sein.

„Wir müssen Jesu Hände und Füße für den Frieden sein – jede und jeder Einzelne kann einen wertvollen Beitrag leisten“, betonte der geistliche Assistent Karl Brunner bei der feierlichen Vesper in der Grieser Stiftspfarrkirche. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Aus allen sechs Bezirken waren Mitglieder angereist, um couragiert ein Zeichen für den Frieden zu setzen. Musikalisch gestaltet wurde die Feier von einer Abordnung des gemischten Chors Pfalzen. Im Anschluss machte sich der lange Zug auf den Weg zur alten Grieser Pfarrkirche. Dort erinnerte Kitty de Guelmi von der Schwesterorganisation ACLI (Associazioni Cristiane Lavoratori Italiani) an die „Carovana della Pace“, die sich vor wenigen Wochen in Kalabrien aufgemacht hat, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen „Man kann ganz ohne Schwert für etwas kämpfen und sich einsetzen!“

„Frieden ist alternativlos“, erklärte Sepp Kusstatscher von der Friedensinitiative Südtirol. Weltweit sterben täglich Menschen in Kriegen, Millionen leiden unter Gewalt, Flucht und Zerstörung. „Daran dürfen wir uns niemals gewöhnen.“ Angesichts wachsender Spannungen und neuer Aufrüstungspläne brauche es Menschen, die Verantwortung übernehmen und mutig für den Frieden eintreten. „Friede, Gerechtigkeit und Dialog sind keine abstrakten Werte, sondern konkrete Handlungsaufträge an uns alle.“

Beim Friedensmarsch wurde betont, dass mit Waffen kein Frieden geschaffen werden kann. Kriege führten zwar zu Siegern und Besiegten, aber niemals zu echter Versöhnung. Besonders hervorgehoben wurde die Gefahr der Aufrüstungsspirale: Atomwaffenarsenale und stetig steigende Militärausgaben bedrohten die Zukunft der gesamten Menschheit. Auch die Rolle der Christinnen und Christen wurde angesprochen. Als Friedensstifter seien sie in besonderer Weise dazu aufgerufen, sich für Gerechtigkeit, Dialog und Gewaltfreiheit einzusetzen – im Sinne des biblischen Auftrags „Selig, die Frieden machen!“.

Der KVW hat daher sein Jahresthema 2025 unter das Leitwort gestellt: „Ein gutes Leben für ALLE – Suche Frieden und jage ihm nach!“ Der Gedenktag des Seligen Josef Mayr-Nusser, der am 3. Oktober gefeiert wird, wurde außerdem bewusst für die Veranstaltung gewählt. Sein mutiger Widerstand gegen das NS-Regime und seine Verweigerung des SS-Eids auf Hitler sind ein leuchtendes Beispiel für Zivilcourage und gelebten Glauben.

Am Ende bleibt die Botschaft klar: Jede und jeder kann ein Zeichen setzen – damit die Mächtigen dieser Welt sich für den Frieden entscheiden.

Bezirk: Bozen

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