88-Jähriger Stunden später ausgeforscht

Bozen: Senior fährt Kinderwagen auf Zebrastreifen an und flüchtet

Dienstag, 04. Februar 2020 | 15:30 Uhr

Bozen – In Bozen hat heute früh ein Autofahrer einen Kinderwagen angefahren. Während das Kleinkind leichte Verletzungen davontrug, blieb die Mutter unverletzt. Der Unfallfahrer ist im Anschluss kurz stehengeblieben, dann aber weitergefahren. Er konnte Stunden nach dem Vorfall ausfindig gemacht werden.

Der Unfall ereignete sich gegen 7.10 Uhr in Haslach am Kreisverkehr bei der Unterführung zur Trientstraße. Gegenüber befindet sich eine Bankfiliale. Wie die Mutter gegenüber Südtirol News erklärt, war sie mit dem Kinderwagen auf dem Zebrastreifen unterwegs zur Tagesmutter. Als sie in der Mitte des Zebrastreifens war, habe ein Auto nicht angehalten und den Kinderwagen erfasst. Dieser sei daraufhin zu Boden gekippt.

Der 15 Monate alte Junge sei zwar angegurtet gewesen, lag aber trotzdem mit dem Gesicht und dem linken Arm auf dem Asphalt. Unter Schock habe sie den Kinderwagen aufgehoben, erklärt die Frau.

Den Fahrer des Wagens, der zunächst angehalten hat, konnte sie erkennen. Es sei ein älterer Mann mit graumelierten lockigen Haaren gewesen. Sekunden später drückte der Senior am Steuer aufs Gaspedal und fuhr davon. Das Kennzeichen, so die Mutter gegenüber Südtirol News, habe sie zum Teil erkennen können.

Ihr Sohn habe sich bei dem Unfall an der Lippe verletzt. Das Gesicht sei daher blutig gewesen. Außerdem habe das Kleinkind ein Hämatom am Oberarm und Schrammen im Gesicht davongetragen.

Unmittelbar nach dem Unfall wurden Rettungskräfte und Polizei alarmiert. Die Ermittlungen der Stadtpolizei waren einige Stunden später erfolgreich. Laut den Aussagen der Mutter wurden die Ordnungshüter in der Mittagszeit bei dem mutmaßlichen Unfallfahrer – einem 88-jährigen Bozner – vorstellig. Dieser habe den Beamten die Tür geöffnet und ihnen ohne Umschweife direkt den Führerschein in die Hand gedrückt. Dieser wurde von der Stadtpolizei eingezogen.

Trotz des einschneidenden Erlebnisses spricht die Mutter von Glück im Unglück. Der Vorfall hätte weitaus schlimmer ausgehen können. Sie sei nun froh, dass der Mann keinen Führerschein mehr hat.

Von: luk

Bezirk: Bozen