Von: mk
Bozen – Einbrecher nutzen oft dieselbe Masche. Bevor sie in einem Mehrfamilienhaus zuschlagen, klingeln sie bei mehreren Wohnungen. Falls niemand reagiert, wird die Wohnung markiert. So erfahren die Täter, wann jemand außer Haus ist. In der Regel funktioniert das auch, doch eine Boznerin hat ihre Arbeitsschicht ausnahmsweise einmal früher beendet.
Der Vorfall hat sich bereits vor mehreren Tagen in der Bassano-del-Grappa-Straße zugetragen. Für die Frau war das Erlebnis ein Schock.
Als sie ihre Wohnung betrat, bemerkte sie gleich am Anfang, dass sich dort ein Unbekannter zu schaffen gemacht hatte. Im Schlafzimmer herrschte reinstes Chaos: Die Schränke waren durchwühlt und Kleidungsstücke lagen auf dem Boden.
Plötzlich spürte sie, wie sie jemand von hinten packte und auf das Bett schleuderte. Weil sie der Täter würgte, konnte sie nicht schreien. Sie sei völlig in Panik geraten, erklärte die Frau Medien gegenüber.
Trotzdem versuchte sie, sich zu wehren. Nach einem kurzen Handgemenge war die Frau geistesgegenwärtig genug und fand die Kraft, dem Eindringling einen entschlossenen Tritt in den Intimbereich zu verpassen. Darauf ergriff der Unbekannte schlagartig die Flucht.
Sofort verständigte die Frau die Polizei sowie ein paar Freunde und Nachbarn, die sie zu beruhigen versuchten. Der Einbrecher war maskiert. Die Frau beschrieb ihn allerdings als groß, seine Hautfarbe sei weiß gewesen.
Die Polizei konnte unter anderem Fingerabdrücke beim Fenster im Erdgeschoss sicherstellen. Dort ist der Täter vermutlich eingedrungen. Auch weitere biologische Spuren wurden gesichert.
Auch wenn der Vorfall noch einmal glimpflich ausgegangen ist, war es für die Boznerin eine bittere Erfahrung. Neben Bargeld, das in der Wohnung entwendet wurde, hat die Frau eine Verletzung am Hals und Hämatome davongetragen – ganz abgesehen vom Schrecken. Die Ärzte prognostizierten eine Genesungszeit von 15 Tagen.