Von: luk
Bozen – „Nachts ist der Obstplatz ein rechtsfreier Raum – ein Niemandsland.“ Mit diesen Worten beschreibt Luisa Zamboni vom Anwohnerkomitee die Situation im Herzen der Altstadt. Trotz verstärkter Kontrollen klagen die Bewohner über nächtlichen Lärm, Trinkgelage, Verschmutzung und wiederholte Schlägereien. Jüngst endete eine Auseinandersetzung mit vier Anzeigen. Am Donnerstag wollen die Anrainer ihre Sorgen direkt beim Quästor Giuseppe Ferrari vorbringen. Denn zu sehr später Stunde, wenn auch die letzte Polizeistreife abgezogen ist, wandelt sich der Platz in eine Disco unter freiem Himmel. Menschen kommen mit Lautsprechern und lassen Musik laufen. Die Anwohner fühlen sich dadurch gestört.
Die Stadtregierung versucht seit Amtsantritt, das Sicherheitsproblem in Bozen in den Griff zu bekommen: Grünanlagen wie der Kapuzinerpark oder die Bahnhofsgärten wurden geschlossen, künftig könnte auch der Domplatz abgeriegelt werden. Kritiker bemängeln jedoch, dass die Probleme dadurch nur verlagert würden, unter anderem auf den Obstplatz.
Zudem wird über neue Ausrüstung für die Stadtpolizei diskutiert. Vizebürgermeister Stephan Konder drängt auf die Einführung des Tasers, da immer mehr Beamte Opfer von Angriffen würden. Derzeit verfügt die Stadtpolizei lediglich über vier sogenannte BolaWrap-Geräte, die als weniger effektiv gelten.
Parallel dazu wollen Bürgermeister Claudio Corrarati und Landeshauptmann Arno Kompatscher beim Innenminister den Bau eines Abschiebezentrums in Bozen-Süd einfordern, um den Umgang mit straffälligen Ausländern zu erleichtern.
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