Von: mk
Bozen – Am Donnerstag wurde die interdisziplinäre Gruppe der Vereinigung der Brustpathologie (GIPMa) von den Mitgliedern des Re-Audit-Teams der Breast Cancer Certification überprüft. Anlass war die Wiedererneuerung der Zertifizierung als Breast Unit des Gesundheitsbezirkes Bozen.
Die internationale Delegation des Audit-Team, Eva Gustafsson (Breast care nurse, Schweden) und die beiden Ärzte Robert Mansel und Ian Monypenny (Chirurgie und Radiologie, England) wurden von Elisabetta Cretella, Clinical Director der medizinischen Onkologie des Landeskrankenhauses Bozen, und der gesamten GIPMa-Gruppe vor Ort empfangen.
Die Breast Unit hat die Überprüfung erfolgreich bestanden und die Kommission lobte vor allem die Professionalität aller Mitarbeiter, besonders die multidisziplinäre Zusammenarbeit der einzelnen Abteilungen (Radiologie, Pathologische Anatomie und Histologie, senologische und plastische Chirurgie, Breast Nurse, Psychologie, Onkologie, Nuklearmedizin, Radiotherapie, Genetik, Physiotherapie). Die Kommission würdigte besonders die beträchtlichen Anstrengungen, die der Sanitätsbetrieb auf sich genommen hat, um die Kontinuität mit engagierten Spezialisten im Bereich der radiologischen Diagnostik gewährleisten zu können, sowie die hohe Anzahl und Qualität internationaler Studien, die Brustkrebs-Patienten angeboten werden.
Während des Re-Audits wurde auch betont, dass die interdisziplinäre Diskussion in jeden Fall sowohl in der präoperativen Phase als auch in der postoperativen Phase von grundlegender Bedeutung ist. Die Gipma-Gruppe trifft sich wöchentlich, um jeden neuen Fall durch verschiedene Fachleute zu bewerten. Dabei werden radiologische Bilder und histopathologische Befunde präsentiert, die die Grundlage eines korrekten therapeutischen Pfades bilden. Chirurgen, Onkologen und Strahlentherapeuten entscheiden dann über den besten lokalen und systemischen Ansatz. Dabei ist die Unterstützung durch Psycho-Onkologen, Breast Care Nurse und Physiotherapeuten unerlässlich, um die Normalität auch nach einer Diagnose eines Neoplasmas wiederherzustellen.
Diese Wieder-Zertifizierung garantiert den Patientinnen die bestmögliche Behandlung und Betreuung, die heute in Europa zur Verfügung steht. Die Zertifizierung wird durch die Mitarbeit von EUROPA DONNA, einer Bewegung, die die Rechte der Frauen in der Brustkrebsvorsorge und -behandlung in öffentlichen nationalen und internationalen Einrichtungen vertritt, unterstützt. Zurzeit gib es in Europa 38 zertifizierte Breast-Units, davon 18 in Italien.
Die European Society of Breast Cancer Specialists wurde 1986 in Budapest von einer Gruppe Fachspezialisten, darunter auch Prof. Umberto Veronesi, mit dem Ziel gegründet, sich dem problematischen Management des Mammakarzinoms zu widmen. Die Idee einer Zertifizierung gemäß allgemeiner europäischer Parameter entstand 1998 in Florenz während der European Breast Cancer Conference.
Gemäß den Leitlinien und international validierten Protokolle steigen die Überlebenschancen der Brustkrebspatientinnen, bei einem integrierten therapeutischen Ansatz, der im Laufe des Behandlungsprozesses verschiedene Spezialisten zusammenführt und daran teilhaben lässt.