Von: luk
Meran – Wegen des Streiks der Beschäftigen der ehemaligen Solland Silicon in Sinich springt derzeit die Berufsfeuerwehr ein, um die Sicherheit der Chemiefabrik zu gewährleisten.
Seit Montagvormittag steht die Bozner Berufsfeuerwehr am Werk im Sinich im Dienst. Die Sicherheit der Chemiefabrik wird dank ihres Einsatzes auch während des Streiks von Teilen der Arbeiterschaft der in Konkurs gegangenen Solland Silicon, die mittlerweile einen unbefristeten Vertrag bei der Eco Center AG erhalten haben, gewährleistet.
Bürgermeister Paul Rösch bedankte sich bei den Feuerwehrleuten, die einmal mehr für die Bevölkerung der Stadt Meran und ihrer Nachbargemeinden in die Bresche springen: „Ohne den Einsatz der Berufsfeuerwehr könnte ich in der derzeitigen Situation nicht ruhig schlafen. Besonders hervorheben und loben will ich auch die Freiwilligen Feuerwehren von Bozen, Gries und Haslach-Oberau, die ihrerseits den Personalengpass bei der Berufsfeuerwehr in Bozen überbrücken.“
„Einmal mehr zeigt sich, dass ein Chemiewerk, das wirtschaftlich nicht überlebensfähig ist, ein Sicherheitsrisiko ist“, so Rösch. „Bei allem Verständnis für die Enttäuschung der Arbeiter ist es absolut nicht nachvollziehbar, dass ein Teil von ihnen offenbar glaubt, dass er dieses Sicherheitsrisiko als Faustpfand einsetzen kann, um den Ausgang eines Konkursverfahrens nach eigenen Wünschen zurechtzubiegen und allen Beteiligten seinen Willen aufzuzwingen. Einer solchen Erpressung Folge zu leisten, wäre ein Bankrotterklärung für die Politik und für unser Rechtssystem“, erklärte Rösch, der Landeshauptmann Arno Kompatscher seine Solidarität und Unterstützung aussprach und ihm ebenfalls für seinen Einsatz für die Sicherheit der Bevölkerung dankte.
Im Sinichner Werk warten immer noch Dutzende Tonnen Trichlorsilan auf ihren Abtransport, der Schritt für Schritt mit Spezial-Lkws erfolgt. Die hochgiftige Flüssigkeit kann sich bereits bei bloßem Kontakt mit der Luft selbst entzünden.
Die Zahl der ehemaligen Mitarbeiter der Solland Silicon, die noch bei Eco Center beschäftigt sind, hat sich mittlerweile auf 52 reduziert, nachdem zuletzt einige ihren unbefristeten Arbeitsvertrag gekündigt hatten, um ein Jobangebot von einem neuen Arbeitgeber anzunehmen.