Gegen sieben Personen

China-Masken: Komplexe Ermittlungen abgeschlossen

Donnerstag, 02. März 2023 | 08:53 Uhr

Bozen – Die Bozner Staatsanwaltschaft hat in Zusammenhang mit den China-Masken, die in der Anfangsphase der Pandemie über die Firma Oberalp angekauft wurden, die Ermittlungen abgeschlossen. Wie die Zeitung Alto Adige berichtet, waren die Untersuchungen und die Thematik überaus komplex. Gegen sieben Personen wurde bekanntermaßen ermittelt. Die prominentesten Vertreter in dieser Riege sind Sanitätsdirektor Florian Zerzer, Oberalp-Geschäftsführer Christoph Engl und der stellvertretenden Leiter der Covid-19-Taskforce, Patrick Franzoni. Die sieben Betroffenen wurden über den Abschluss der Erhebungen informiert und haben nun 20 Tage Zeit, um eine Gegendarstellung vorzulegen.

Es wird davon ausgegangen, dass die Staatsanwaltschaft die Einleitung des Hauptverfahrens beantragen wird. Den sieben Personen, die mit den Maskenlieferungen in Verbindung stehen, werden diverse Vergehen vorgeworfen – etwa jenes der betrügerischen Handlung bei öffentlichen Lieferungen.

Bekanntlich entpuppte sich das in China angekaufte Schutzmaterial bestehend aus Masken und Schutzanzügen als nicht ausreichend wirksam. Vonseiten mehrere Prüfstellen gab es negative Bescheide. Dennoch wurde das Material im Wert von 9,3 Millionen Euro in Südtirol verteilt. Wegen einer Lieferung an die Landessanitätsdirektion Tirol und das Österreichische Rote Kreuz ermitteln zudem die österreichischen Behörden.

Es gibt auch mehrere Ermittlungsstränge: Einer davon betrifft eine zweite Bestellung von Schutzausrüstung für den Südtiroler Sanitätsbetrieb mit einem Wert von 27 Millionen Euro. Das Material befindet sich noch heute in China. Die Firma Oberalb hatte jedoch das Geld für die Bezahlung bereits vorgestreckt. Um die für die Firma Oberalp verlorene Summe wieder hereinzuholen, sollen von den Verdächtigen Maßnahmen gesetzt worden sein. Daher wird ihnen nun die Störung der freien Durchführung einer Versteigerung vorgeworfen.

Von: luk

Bezirk: Bozen