Von: luk
Bozen – Auch wenn es niemand gerne hört oder wahrhaben will. Corona scheint in diesen Tagen ein Comeback zu feiern – auch in Südtirol. In Italien sind vergangene Woche über 21.000 Neuinfektionen festgestellt worden, das sind 44 Prozent mehr als noch in der Vorwoche. Wie die italienische Tageszeitung Alto Adige bezugnehmend auf eine Hochrechnung des Lananer Familienarztes Domenico Bossio berichtet, könnten allein in Südtirol innerhalb weniger Tage 3.000 Fälle von Neuinfektionen aufgetreten sein. Ein Zeichen dafür ist eine erhöhte Nachfrage nach Selbsttests in den Apotheken.
Pierpaolo Bertoli, der Vizedirektor des Sanitätsbetriebs, bestätigt die Zahlen. Der Trend sei kein Grund zur Alarmstimmung, dennoch sei Vorsicht geboten. Auch in Südtirol sei die Variante Eris derzeit vorherrschend. Sie habe noch einmal ein größeres Ansteckungspotenzial. Höhere Risiken für die Gesundheit wurden bislang aber glücklicherweise nicht festgestellt. Die Symptomatik reicht weiterhin in den meisten Fällen von Kopf- und Halsschmerzen sowie Husten. Geruchs- und Geschmacksbeschwerden sowie Magen-Darm-Probleme sind weniger vorherrschend.
Derzeit gibt es nur wenig Covid-Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Sie sind zudem noch von anderen Pathologien betroffen, wodurch sich das Immunsystem abschwächt. Senioren und bereits geschwächten Personen sollten sich laut Bertoli von Menschen mit Corona-Symptomatik fernhalten. Auch das Tragen einer Maske könne Schutz bieten. Ein Rundschreiben des Gesundheitsministeriums sieht vor, dass Patienten mit Symptomen bei der Aufnahme in bestimmte Bereiche der Krankenhäuser getestet werden müssen.
Mitte Oktober startet eine neue Impfrunde in Südtirol mit dem angepassten Serum. Das Ziel sei es, so Bertoli, Krankenhausaufenthalten wegen Covid zuvorzukommen und schwere Verläufe zu verhindern. Daher seien vor allem Menschen über 60 zur Impfung aufgerufen.