Von: mk
Bozen – Seit nunmehr vier Jahren pflegt der Verein ASAA den Kontakt zu den Deutschsprachigen Alzheimer- und Demenz-Organisationen DADO in Europa. Es ist dabei laut ASAA-Präsident Ulrich Seitz gelungen, auch im Rahmen eines Erasmus+-Programmes, aktuelle Anliegen Betroffener und deren Angehörigen in den Mitgliedsländern zu erarbeiten. Dabei wurden die gemeinsamen Problemkreise „Demenz mit Beginn im jüngeren Alter“ und „Diversität“ angegangen und es werden auch für Südtirol neue Vorhaben angedacht.
Tatsache ist, dass immer mehr Patienten und Patientinnen in Südtirol zu Hause betreut werden. Es sind rund 11.000 Betroffene (ca. 25 Prozent mehr als noch im Jahre 2016). Bei den Demenz-Kranken werden rund 70 Prozent aller Angesprochenen im familiären Umfeld oder über Hilfskräfte betreut. Meistens handelt es sich um durchschnittliche Betreuungszeiten von sechs bis elf Jahren.
Deshalb müssen auch Familien und Pflegekräfte entsprechend auf ihren Einsatz vorbereitet werden, damit die häusliche Pflege für beide Seiten machbar und weniger belastend erscheint. Laut ASAA- Präsident Ulrich Seitz braucht es in Südtirol dringend einige Anpassungen, da viele Familien am Anschlag sind.
Die Zeiten für Pflegeeinstufung sind lang, aber vor allem fehlen neben finanziellen Hilfen Entlastungsangebote auf allen Ebenen. Kurzzeitpflegebetten in den Seniorenwohnheimen sind auf Jahre ausgebucht. Zudem sei es laut Seitz notwendig, die Menschen nicht noch mehr zu verunsichern, beispielsweise durch Urteile und deren Auslegungen im Hinblick auf die Übernahmen von Gesundheitsleistungen bei Schwerkranken in den Heimen.
„Die Südtiroler Realität ist da anders strukturiert wie Restitalien, aber dennoch ist es notwendig, einen fixen Arbeitstisch mit Rechtsexperten einzurichten, was der Verein ASAA nun konkret umgesetzt hat. Wir werden der öffentlichen Hand hier mit Expertisen zuarbeiten und der Bevölkerung mit Beratungen zur Seite stehen“, betont Seitz.
Der aktuelle Forderungskatalog von ASAA beinhaltet Konkretes:
• Dringende Neu-Ausrichtung der Pflegeeinstufung für Demenzkranke
• Finanzielle Hilfestellungen und Ausgleichzahlungen bei Überschreitung von Wartezeiten
• Besseren Zugang zu sozio-sanitären Leistungen und effiziente Entlastungsangebote
• Echte Vereinbarkeit von Beruf und Pflege
• Anerkennung der Leistungen in der Pflege daheim für Rentenzwecke
• Task-Force für Junge Demenzkranke
• Anerkennung Berufsbild für die Pflege daheim
• Generationenpakt und attraktives Zeitbank-Modell
• Investitionen in die Forschung und praktische Studien
• Eine Beobachtungsstelle mit verlässlichen Daten
• Pflegende Angehörige absichern und stärken
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