Postpolizei zieht Bilanz

Der Kampf gegen die Internetkriminalität in Südtirol

Freitag, 04. Januar 2019 | 11:12 Uhr

Bozen – Die digitale Welt greift mehr und mehr um sich und so bleibt es nicht aus, dass auch Kriminelle Computer und Internet nutzen, um ihre Machenschaften auszuführen. Dagegen kämpft Post- und Kommunikationspolizei an. In der Region Trentino-Südtirol ging sie im Jahr 2018 gegen Online-Kinderpornographie, Cyberangriffe und Cyberterrorismus, Finanzkriminalität, E-Commerce-Betrug und Online-Mobbing vor.

Dabei setzt die Behörde neben der aktiven Bekämpfung auch auf Prävention.

Kinderpornographie

In Sachen Online-Kinderpornographie wurden im Jahr 2018 38 Ermittlungen eingeleitet. Sie haben zur Verhaftung von einer Person sowie zu 20 Anzeigen auf freiem Fuß geführt. Außerdem wurden 13 Durchsuchungen vorgenommen sowie 49 Webseiten aufgrund illegaler Inhalte in die „Black List“ aufgenommen.

In einem Fall wurde als Sicherungsmaßnahme ein Annäherungsverbot ausgesprochen.

Cyberbedrohung

Die Post- und Kommunikationspolizei kämpft auch für die Aufrechterhaltung der Cyber-Sicherheit in der Region Trentino-Südtirol. Dazu sind in beiden Provinzen hochspezialisierte Mitarbeiter abgestellt. 2018 wurde den Vorbeugungstätigkeiten ein wichtiger Impuls gegeben, indem Vereinbarungen zwischen öffentlichen und privaten Stellen geschlossen wurden.

Wie die Behörde mitteilt, gab es 2018 neun Vorfälle, die für die EDV-Strukturen des Regionalgebiets eine Gefahr darstellten.

Finanzkriminalität

Mittels Phishing-Techniken und Malware versuchen Cyber-Kriminelle, in die Abläufe von Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen einzugreifen und Gelder auf ihre Bankkonten umzuleiten. 2018 wurden in Trient und Bozen neun Fälle angezeigt. In nur vier Fällen wurde der Betrug vollendet, verursachte jedoch einen wirtschaftlichen Schaden von rund 300.000 Euro.

E-Commerce-Betrug

Obwohl es sich nicht um eine spezifische Zuständigkeit der Post-und Kommunikationspolizei handelt, zeigt das Phänomen der Betrügereien im Online Handel(e-commerce)aufgrund der stärkeren Verbreitung von EDV-Instrumenten und des mangelnden Wissens der Benutzer, die Geschäfte im Netz abwickeln, immer noch ein erhebliches Wachstum.

Im Trentino-Südtirol wurden 2018 348 Strafantäge  eingereicht  und 103 Personen angezeigt .

Von besonderer Bedeutung in diesem Sektor war eine neue Betrugsart namens “pay to sell”, (zahlen, um zu verkaufen) die sich in den letzten Monaten des Jahres 2018 manifestierte. Nachdem  eine Ware im Internet zum Verkauf angeboten wurde, wurde der ahnungslose Verkäufer vom betrügerischen Käufer kontaktiert, der ihn zur Bezahlung der Ware durch eine Bancomat-Karte oder durch ein Postamat auffordert. Der Betrüger überzeugt den Verkäufer, sich an einen Geldautomaten zu begeben, um seine eigene Karte “aufzuladen”. Die Täuschung liegt jedoch darin, dass die Transaktion, die der Betrüger den Verkäufer durchführen lässt keinesfalls eine Gutschrift auf die Karte des Verkäufers ist, sondern eine Gutschrift  zugunsten des Kriminellen, der seine Karte angegeben hat.

Es wurden sechs Anzeigen in der Provinz Trient und eine Anzeige  in der Provinz Bozen eingereicht, die jeweils zu einem Schaden von 7.000 EUR und  2.000 EUR führten.

Online-Mobbing

Die Post- und Kommunikationspolizei engagiert sich bereits seit mehreren Jahren in Sensibilisierungs-und Vorbeugungskampagnen, um Mobbing via Internet zu verhindern – besonders bei der jungen Generation.

Am 9. Februar wurde in Trient der SID (Safe Internet Day) in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der umfassenden Einrichtungen der Gemeinde organisiert, an dem 1.300 Jugendliche, 35 Lehrer und 800 Eltern teilnahmen.

Insgesamt hat die Sondereinheit der Postpolizei im Jahr 2018 etwa 180 Treffen in den Schulen abgehalten und sprach so rund 15.000 Schülern und 1.500  Lehrpersonen an. Bei diesen Treffen mit dem Personal der Sondereinheit waren auch rund 2.300 Eltern anwesend.

Dadurch sollen Kinder und Jugendliche lernen, mit den neuen Technologien richtig umzugehen.

Von: luk

Bezirk: Bozen